Berlin im Winter: 7 Naturaktivitäten für eisige Zeiten
Im winterlichen Berlin verkriechen sich viele auf ihre Couch – zu grau und kühl, um was zu erleben, wird dann oft gesagt. Abgesehen von typischen Winterunternehmungen wie Kino-, Museums- oder Clubbesuchen kommt das Stadtleben über die kalten Monate etwas zur Ruhe. Doch gerade das bietet neue Möglichkeiten, um die in vielen Hinsichten naturnahe Metropole aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen.
Wir stellen dir sieben Naturaktivitäten für eisige Zeiten in Berlin vor, die deinen Winter besonders werden lassen. Also: Coffee to go-Becher füllen, warm anziehen und los geht’s!
1: Kamera schnappen und Abendspaziergang am Schlachtensee machen – Berlin im Winter
Der Schlachtensee in Steglitz-Zehlendorf ist vor allem im Sommer beliebt, da er ein hervorragender Badeort ist, aber auch im Winter lohnt sich der Besuch. Mit seiner knapp sechs Kilometer langen Strecke bietet sich der Wanderweg entlang des Sees einerseits für sportliche Verausgabungen an, falls man das Gefühl hat, die zusätzlichen Weihnachtskilos vorbeugen oder abtrainieren zu wollen. Vor allem aber lädt die abendliche Atmosphäre an dem von viel ungebändigter Natur umgebenem Gewässer zu romantischen Spaziergängen ein.
Mit einer Kamera und dem Lieblingsmenschen im Gepäck kann die kühle Jahreszeit optimal für ein ruhiges Wintererlebnis genutzt werden. Die vielen Bänke, die auf dem Rundgang passiert werden, werden angesichts der Kulisse zum perfekten Standort für tolle Fotos und vertraute Gespräche.
Abrunden lässt sich der Besuch etwa in der Fischerhütte – einem Gasthaus, welches sich seit unfassbaren 300 Jahren am Ostufer befindet. Dort kann man bei gemütlicher Stimmung, leckerem Essen und guten Getränken Berlin im Winter in vollen Zügen genießen.
2: Steile Abhänge am Teufelsberg hinunterrodeln – Berlin im Winter
Der Klassiker: rodeln. Für viele Menschen gehört das Rodeln zum Winter wie das Baden zum Sommer. Welcher Spot sich in Berlin im Winter super dafür anbietet, ist der Teufelsberg im Grunewald. Durch seine circa 120 Meter Höhe – inklusive steilen Anstieges – bringt er genau die Beschaffenheiten mit, die es für ein spektakuläres Rodelerlebnis braucht.
Der etwa 15-minütige Aufstieg kann genutzt werden, um das besondere Naturschauspiel aufzusaugen. Sind die Wettervoraussetzungen gegeben, ist der Teufelsberg natürlich ein entsprechend belebter Fleck Erde. Fröhliche Kinder rennen herum und verleihen diesem Ort, der ja einst einem militärischen Zweck diente, eine unbeschwerte Aura.
Ein Blick in die Vergangenheit: Seit den frühen 1950ern haben US-amerikanische und britische Soldaten dort den Luftraum überwacht. 1991 verließen die Militärkräfte den Standort, woraufhin man die Infrastruktur zur Überwachung des zivilen Fluggeschehens verwendete. Heutzutage gilt er als einer der bekanntesten Lost Places der Hauptstadt – und als Anlaufstelle für Rodelabenteuer in Berlin im Winter.
3: Sein eigenes kleines Märchen auf der Pfaueninsel durchleben – Berlin im Winter
„Märchenhaft“ – damit lässt sich die Pfaueninsel, unsere nächste Naturaktivität-Empfehlung, wohl am besten beschreiben. Über insgesamt 67 Hektar erstreckt sich der Landschaftspark, der im Südwesten Berlins liegt. Um dorthin zu gelangen, muss die Havel kostenpflichtig mit der Fähre passiert werden. Dass sich diese Investition lohnt, können womöglich die folgenden Eindrücke erahnen lassen.
Ein weißes Schloss, ein Springbrunnen und der sogenannte Luisentempel sind drei Bauten, die einen aus der Hauptstadthektik ins Märchenparadies katapultieren. Hinzu kommen die vielen alten hohen Bäume. Diese haben auch ohne Blätter und Blüten ihren Anteil an der Schönheit der Kulisse.
Klar: Das namensgebende Highlight besteht in den Pfauen, die das ganze Jahr über auf der Insel bewundert werden können (und wollen). Doch auch einige Schafe und Pferde sind saisonübergreifend zu sehen. Das trifft leider nicht auf die Wasserbüffel zu, die nur im Sommer anzutreffen sind.
Wer dem kühlen Berliner Alltag entfliehen möchte, sollte sich eine Auszeit auf der Pfaueninsel gönnen. Ob mit Freunden, der Familie oder allein – diese Naturaktivität in Berlin im Winter bietet das absolute Kontrastprogramm.
4: Geschichte einatmen beim Flanieren entlang Unter den Linden – Berlin im Winter
Den Füllstand des Coffee to go-Bechers gecheckt und ab zum Prachtboulevard Unter den Linden: Die wohl historischste Meile Berlins im Ortsteil Mitte zeichnet sich nicht nur durch das Brandenburger Tor aus, das so sehr wie kein anderes Wahrzeichen für die Geschichte der Stadt steht. Unter den Linden ist auch für seine besten Bedingungen zum Flanieren bekannt – unter anderem wegen der sogenannten Mittelpromenade, die wunderbar abgelaufen werden kann.
Flankiert wird die Meile, die eine Gesamtlänge von anderthalb Kilometern aufweist, von bedeutenden Bauten wie dem Historischen Museum, der Humboldt-Universität oder der Staatsbibliothek. Wer während des winterlichen Flaniergangs also auch auf der Suche nach etwas Kultur ist, kommt hier voll auf seine Kosten.
Ähnlich wie beim Schlachtensee lässt sich das Schlendern entlang Unter den Linden sehr gut mit Zwischenstops bei den vielen Bänken verbinden, die sich auf der Meile befinden. Berlin im Winter hat den Vorteil, viele Verkaufsstellen für Glühwein zu beherbergen. Hier lässt sich der Kaffee also auch mal zeitweise fix austauschen, genau wie beim Besuch des…
5: Verzaubern lassen vom Christmas Garden – Berlin im Winter
… Christmas Garden. Der Botanische Garten in Steglitz-Zehlendorf ist wohl den meisten ein Begriff. Doch manche überrascht es noch immer, zu hören, dass sich eben dieser Botanische Garten von November bis Januar in ein Winterwunderland verwandelt.
Ist nicht gerade Winter, zieht der Botanische Garten mit seinen über 20.000 Pflanzenarten auf circa 40 Hektar Fläche die Massen an. Auch das Tropenhaus, das mit über 1.700 Quadratmetern enorm weitläufig ist, lockt die Menschen her. Im Winter allerdings weichen diese beiden Highlights der leuchtenden Märchenlandschaft des Christmas Garden als Hauptattraktion.
Seit 2016 erstrahlt der Botanische Garten in der Wintersaison wortwörtlich in neuem Glanz: Exklusive Lichtdesigns und Illuminationen setzen die Beete neu in Szene und werden dabei von Musik begleitet. Die bunten Beleuchtungen machen den ungefähr zwei Kilometer langen Rundweg zu einem zauberhaften Wintererlebnis, das mit seinem Ambiente romantische Stimmung aufkommen lässt.
Wichtig: Der Eintritt ist nicht so günstig wie das restliche Jahr, was eingeplant werden muss. Darüber hinaus sollte man sich warme Sachen anziehen, um das Open Air-Erlebnis wirklich auskosten zu können. Die Öffnungszeiträume variieren von Jahr zu Jahr – siehe christmas-garden.de.
In der Wintersaison 22/23 sind die Eintrittspreise wie folgt:
- Erwachsene: Montag bis Donnerstag 20,50 €, Freitag bis Sonntag 22,50 €
- Kinder: Montag bis Donnerstag 16,00 €, Freitag bis Sonntag 18,00 €
- Ermäßigt: Montag bis Donnerstag 16,00 €, Freitag bis Sonntag 22,50 €
6: Füchse fotografieren bei einer Späti-Tour durchs Stadtzentrum – Berlin im Winter
Seit einigen Jahren lässt sich der unerwartete Trend beobachten, dass immer mehr Füchse vom Berliner Umland in die Stadt umsiedeln. Dort leben die rot-braunen Tierchen jedoch nicht nur in Parks oder anderen Grünanlagen, sondern tatsächlich quer durch alle Bezirke hinweg auch an belebten Plätzen.
Einige Leute haben – vor allem zu Corona-Zeiten – die Beschäftigung entwickelt, die Stadtfüchse zu suchen und Fotos von ihnen zu machen. Eine erlebnisreiche Naturaktivität in Berlin im Winter wird dann daraus, wenn man das Ganze noch mit einer Späti-Tour kombiniert.
Über die Gründe dafür, dass immer mehr Füchse in Berlin leben, ist man sich nicht ganz einzig. Was man aber festgestellt hat, ist, dass Stadtfüchse Sammler sind. Im Gegensatz zu Landfüchsen, die ihre Beute jagen, gehen die Füchse aus der Stadt eher von Mülltonne zu Mülltonne.
Bei einer Füchse-Späti-Tour sollte man lieber davon absehen, die Tiere zu füttern. Laut Fachleuten bringt man ihnen damit nämlich ein Bettelverhalten bei, das recht penetrant werden kann. Vor Tollwut braucht man sich bei Stadtfüchsen zwar nicht zu fürchten, da diese Krankheit seit circa 20 Jahren bei Berliner Füchsen nicht mehr nachgewiesen wurde, aber trotzdem gilt: Nur gucken, nicht anfassen!
7: Mit dem Fernglas zum Drachenberg – Berlin im Winter
Die Stadt entdecken kann man auch wunderbar bei der nächsten Naturaktivität in Berlin im Winter – auch wenn es hier aus der Ferne stattfindet: einem Ausflug zum Drachenberg. Der Drachenberg im Grunewald gilt als einer der besten Aussichtspunkte Berlins.
Viele Einheimische betrachten den Drachenberg als „kleinen Bruder“ des hier schon erwähnten Teufelsbergs, was ihm allerdings nicht ganz gerecht wird. 99 Meter Höhe misst der Drachenberg, womit er sich in nackten Zahlen dem Teufelsberg (120 Meter Höhe) geschlagen geben muss. Doch: Der Panoramablick des Drachenbergs schlägt den des Teufelsbergs.
Mit einem Fernglas kann man in aller Ruhe die Stadt und ihr Umland beobachten. Man erlangt ein Gefühl für das Zusammenspiel einzelner Bauten und der Natur. Im Vergleich zu den anderen Top-Aussichtspunkten Berlins hat man beim Drachenberg nahezu die besten Voraussetzungen.
Unsere sieben Tipps für Naturaktivitäten in Berlin im Winter sind natürlich nur ein Abriss aller Möglichkeiten, die einem die Hauptstadt bietet. Trotzdem: Hat man diese erlebt, kann man guten Gewissens sagen, etwas aus der kühlen Jahreszeit gemacht zu haben. An anderer Stelle haben wir zeitlose Berlin Attraktionen vorgestellt, von denen sich einige auch im Winter umsetzen lassen. Weitere lassen sich im Funkloch-Blogbereich zu Berlin finden. Viel Spaß beim Entdecken!
André
22. Januar 2024, 10:26Ich nutze den Winter ja immer um zuhause mal richtig schön aufzuräumen und Sachen zu reparieren. Habe dieses Wochenende mal meinen Schrank aufgebaut, davor lagen meine Klamotten einfach auf der Verpackung ich faule Socke. Zum Glück nicht mehr lange, dann ist wieder Sommer. Mal sehen, vielleicht werde ich ja in den nächsten Monaten doch noch ein paar Sachen auf dieser Liste abhacken können.