Kanufahren Berlin: Das sind die besten Orte
Kanufahren Berlin: Das sind die besten Orte
Die Luft steht. Es riecht so, wie Berlin im Sommer eben riecht und im Park beim Joggen staubt der sandige Untergrund. Klar, ein Bier am Spreeufer bringt kurz Erfrischung.
Aber die Berliner und Berlinerinnen haben in den letzten Jahren gelernt, wie sie noch effektiver Abhilfe schaffen können: An den Berliner Badesee fahren. Oder noch besser: Mitten auf ihn hinauf.
Ganz Corona-konform, perfekt zum Alleinsein, die Füße abkühlen und sich dabei noch ein wenig sportlich betätigen: Natürlich ist die Rede vom Kanufahren.
Insbesondere handelt dieser Beitrag vom Kanufahren in Berlin und um Berlin herum. Denn die Mudderstadt hat mehr Brücken als Venedig, zwei wichtige Flüsse und eine Umgebung, die darauf wartet, vom Wasser aus erkundet zu werden.
Disclaimer: Ich fahre lieber Kajak als Kanu. Auch auf die Gefahr hin, den Unwillen vieler auf mich zu ziehen: Die folgende Liste ist für alle gleichermaßen: Kanu- und Kajakfahrer*innen, Ruderfans und mit-einem-Drink-vor-sich-hin-Paddler*innen.
Super Tipps für weitere Aktivitäten in Berlin, Touren und Berliner Sehenswürdigkeiten findest du übrigens in unserem Online-Berlin-Reiseführer.
1. Kanufahren auf dem Landwehrkanal am Maybachufer und Paul-Linke-Ufer
Na gut, nichts von der Einleitung oben trifft auf den Landwehrkanal zu. Er ist weder einsam, noch entspannend, noch besticht er durch schöne Natur. Das ist aber allen egal: Im Sommer versammeln sich hier abends hunderte Menschen, trinken am Ufer ihr Bier und plätschern mittlerweile auch schon in Gummibooten auf dem Wasser.
Einmal brachte einer der Gummibootfahrer per Wasserpost eine Jacke von einer Seite des Ufers auf die andere. So musste der, der sie vergessen hatte, nicht zurück laufen. Zum Dank bekam der Transporter ein Bier ausgegeben. Der Landwehrkanal ist eine Institution und schreibt die schönsten Sommergeschichten. Zugegeben, es wird etwas enger, wenn die Sonne über ihm untergeht. Wen das stört: Kanufahren in Berlin Treptower Park ist auch möglich. Dort gibt es ähnlich viel urbanes Flair und trotzdem mehr Ruhe.
Anfahrt: Einfach irgendwo am Maybachufer das Schlauchboot zu Wasser lassen.
Länge: Je nach Motivation, Tageszeit und Betrieb auf dem Wasser: 3 – 7 km
2. Griebnitzsee Kanu- und Kajak-Touren
Potsdam mal anders: Wer die pompösen und majestätischen Gebäude am südlichen Rand von Berlin liebt, aber gern einen neuen Blick auf sie hätte, sollte unbedingt die Touren um den Griebnitzsee ausprobieren. Die Seenlandschaft ist ausgedehnt und eignet sich perfekt für einen Tagesausflug. Perfekt macht dieses Ausflugsziel auch, dass direkt an der S-Bahnstation einen Kanuverleih gibt, der zu stündlichen oder Tagestarifen hochwertige Kanus ausleiht.
Anfahrt: Direkt vom S-Bahnhof Griebnitzsee kann es losgehen – ob nun mit eigenem Boot oder dem geliehenen vom Kanuverleih.
Länge: Freizeitpaddler*innen können einfach nur eine entspannte Runde um den Griebnitzsee drehen, motivierte Fahrer*innen schaffen es über den Kleinen Wannsee, die Pfaueninsel und bis nach Babelsberg – zwischen 10 und 30 km ist alles drin.
3. Geführte Kanu-Touren über die Spree
Nicht alle haben ein Kajak, Kanu oder Gummiboot parat und sind lange genug in Berlin, um sich eins zu organisieren. Perfekt dafür sind geführte Touren durch die Hauptstadt. Die Wind of Change – Tour ist eine solche. Gemeinsam mit einem Paddel-Guide hebt die Tour all das hervor, was Berlin historisch so einzigartig macht. Neben Tipps zum Paddeln hält die Tour deshalb auch alles bereit, was man sich von einer Stadtführung (zu Wasser) verspricht.
Highlights sind der Spreepark oder das Funkhaus. Auch Canoa Berlin bietet eine solche Führung an, allerdings ein wenig zentraler: Mit der Kreuzberg-Tour wird einer der beliebtesten Stadtteile Berlins vom Wasser aus vorgestellt und erkundet. Kanufahren in Berlin kann so vielseitig sein!
Anfahrt und Länge: Je nach Anbieter*in, circa 2-3 Stunden.
4. Dämeritzsee und Müggelsee – mein liebster Ort für Kanufahren Berlin
Wer in Berlin-Köpenick wohnt, hat’s im Sommer besonders schön: Der riesige Müggelsee liegt quasi vor der Haustür und lädt zum Schwimmen ein – und natürlich zu Wassersport. Kajak- und Kanufahren, Paddeln, Rudern: Die großen Berliner Seen bieten für jede und jeden die Möglichkeit der Erfrischung. Und ehrlich gesagt gehört Kanufahren in Berlin-Köpenick auch zu einem warmen Sommerabend dazu. Auch Stand-Up-Paddler*innen und Segler*innen kommen hier auf ihre Kosten. Je größer jedoch das Gewässer, desto größer auch die Konkurrenz – (Sport-)Motorboote zerschneiden das stille Wasser – für diejenigen in kleineren Fortbewegungsmitteln gilt also: Aufpassen und sich in Ufernähe halten. Dort gibt es mit Berliner Vorort-Flair und wunderschön ruhigen Wäldern aber auch das meiste zu sehen.
Anfahrt: Die S3 oder der RE1 bringen die Großstädter*innen zuverlässig zum Bahnhof Erkner, von dem der Dämeritzsee gut zu erreichen ist. Hier könntest du dir für eine weitere Tour ein Fahrrad leihen. Aber natürlich kann man die Außenbezirke und angrenzenden Orte auch gut mit dem Carsharing aufsuchen.
Länge: 30+ Kilometer und um die sieben Stunden – eher für fortgeschrittene Paddler*innen
5. Über den Tegeler See mit Ruder- und Paddelbooten
Am Tegeler See gibt es einiges zu entdecken – nicht zuletzt deshalb, da der See eigentlich nur eine Verdickung der Havel ist und deshalb Kanutouren theoretisch kein Ende kennen. Von ihm ausgehend kommt man nach Spandau, Heiligensee und auch Brandenburg. An der Sechserbrücke gibt es einen Bootsverleih (und Minigolfbahn!) aber früh sein lohnt sich, denn im Sommer sind die Ruder- und Paddelboote schnell ausgeliehen. Wer eins ergattert, muss sich erst durch den Tegeler Hafen kämpfen, an dem viele Sightseeing-Boote lagern. Danach steht aber der ganze See offen. Besonders schön: Es lassen sich mit dem Kanu unzählige Badestellen ansteuern und auch den Privatinseln in der Mitte des Sees ein wenig näher beobachten.
Anfahrt: Die U6 fährt zum Bahnhof U-Alt-Tegel, die S25 zum S-Bahnhof Tegel. Von beiden Ankunftsorten aus kann man die beschauliche Fußgängerzone zur Greenwich-Promenade entlang spazieren und bei einer der vielen Eisdielen einen Stopp einlegen, um dann fürs Kanufahren in Berlin gestärkt zu sein.
Länge: Je nach Richtung zwischen 10 und 20 Kilometer.
6. Rundtour Zeuthener See mit dem Kanu
Da der Müggelsee mit seiner unvergleichlichen Umgebung der größte See in Berlin bleibt, taucht er zweimal in dieser Liste auf. Denn auch von anderen Ecken aus kann man ihn befahren und erhält eine völlig unterschiedliche Kanutour. Über die Dahme und den großen Zug geht es für die perfekte Rundtour mit dem Kanu über den Crossiner See wieder zum Zeuthener See zurück. Das beschauliche Königs Wusterhausen und Wildau werden dabei passiert, die Gewässer sind enger als der Müggelsee und Dämeritzsee; die Boote kleiner, das Flair weniger wie am Meer, sondern mehr wie auf halbem Weg zum Spreewald. Kanufahren im Spreewald ist ebenfalls wunderbar. Aber in diesem Beitrag sollte es ja primär um das Kanufahren in Berlin gehen. Ansonsten hätten wir wohl sonst noch den Teltowkanal zum Kanufahren empfohlen.
Anfahrt: Über die S-Bahnstation Königs Wusterhausen, oder mit dem Regionalexpress nach Wildau oder Zeuthen.
Länge: circa 20 Kilometer
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