Sonnenaufgang mit den Kängurus am Cape Hillsborough
Sonnenaufgang mit den Kängurus vom Cape Hillsborough Nature Tourist Park
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Es ist stockfinster, als ich um 4:55 Uhr am Cape Hillsborough in der Mackay Region aufwache. Ganz in der Ferne höre ich leise das Rauschen des Meeres. Sonst nichts. Absolute Stille. Es ist ein unheimliches Gefühl.
Vor zehn Stunden bin ich total erschöpft ins Bett gegangen. Meine Erkältung hat mir den Rest gegeben, aber jetzt bin ich wieder voller Energie. Und ziemlich aufgeregt. Denn heute steht etwas ganz besonderes an. Gleich werden wir Kängurus und Wallabys am Strand sehen.
Campen im Cape Hillsborough Nature Tourist Park
Eine halbe Stunde später treffen wir Ben Atherton. Ben ist seit fünf Jahren der Inhaber des Campingplatzes Cape Hillsborough Nature Tourist Park. Hier kann man mit dem Wohnwagen übernachten, zelten oder eine der Strandhütten direkt am Wasser mieten. Das weitläufige Gelände mit einer großen Standfläche sowie die umliegende Regenwald- und Palmenlandschaft sind wunderschön. Der Campingplatz ist vom Cape Hillsborough Nationalpark und kleinen Bergen umgeben. 500 Meter vom Strand entfernt liegt die unbewohnte Wedge Island – in idealer Lage für eine kleine Bootsfahrt.
Ben erzählt mir, dass es ab und zu vorkommt, dass sich Buckelwale in der Bucht verirren. Daher schaut er alle paar Minuten besonders genau aufs Meer hinaus. Mit der Übernahme des Campingplatzes hat er sich einen Lebenstraum erfüllt. Zuvor arbeitete Ben als Schreiner und war auf der Suche nach einer Möglichkeit Familien- und Arbeitsleben zu verbinden. Seine Kinder sind inzwischen 9, 10 und 12 Jahre alt. Inzwischen arbeitet er zwar mehr als je zuvor, hat aber im Laufe des Tages diverse Möglichkeiten seine Kinder zu sehen, um mit ihnen Hausaufgaben zu machen oder sie im Alltag zu begleiten.
Sonnenaufgang am Strand mit Kängurus und Wallabys
Dann erreichen wir den Strand. Ein Dutzend Wallabys und zwei Kängurus springen vergnügt über den Sandstrand, während sich die Sonne bemüht über den Horizont zu klettern. Ben erklärt, dass die Tiere überwiegend am frühen Morgen hier zu sehen sind. Er vermutet, dass sie wegen des Seegrases kommen.
Als Ben den Campingplatz übernommen hatte, musste er leider feststellen, dass die Population der Tiere langsam aber stetig abnahm. Schuld daran war neben der Rautenpython, die gerne die Jungtiere verspeist, der Mensch. Ben beobachtete immer wieder, dass Touristen den Tieren Kekse, Schokolade oder Kuchen gaben. Dagegen musste er handeln. Er informierte sich und begann damit die Wallabys und Kängurus jeden Morgen mit einem Gemisch aus Haferflocken und Melasse zu füttern. Die Melasse ist gut für den Magen der Tiere und macht ihn widerstandsfähig gegenüber anderer Nahrung.
Außerdem kann er mit Hilfe dieses Tricks Mensch und Tier auf Abstand halten. Nun begibt er sich jeden Morgen an den Strand, zieht eine Futterlinie für die Wallabys und Kängerurs und positioniert dann in sicherer Entfernung eine Linie von Pylonen für die Menschen. So haben die Tiere ihre Ruhe. Jeden Morgen informiert Ben über die Tiere, ihr Verhalten und bittet die Gäste um Nachsicht. So sollte beispielsweise nicht mit Blitzlicht fotografiert werden. Außerdem bittet er darum die Tiere nicht zu berühren. In den letzten Jahren konnte sich der Bestand erholen. Jedoch ist jeder Morgen ist eine neue Herausforderung, meint Ben. Es ist nicht immer einfach die Touristen auf Abstand zu halten.
Und dann entdecken wir ein Babywallaby
Am Morgen des 01. September klappt alles ganz wunderbar. Mensch und Tier sind entspannt und ich habe den vielleicht besten Sonnenaufgang meines Lebens. Als alle meine Fragen beantwortet sind, nehme ich mir etwas Zeit und beobachte die Tiere.
Ein kleiner, etwa vierjähriger Junge, steht direkt neben mir. Als er anfängt aufgeregt hin und her zu laufen, erkenne ich, dass er etwas entdeckt hat. Dann zeigt er mit dem Finger auf ein Wallaby und ruft stotternd in quietschfreudiger und unnachahmlicher Stimme zu seiner Mama:
Mum? Muuum? There is a baby. It’s in there! A Baaaaaaaabywallaby.
Der Junge hüpft vor Aufregung zu seiner Mama zurück, hält sich an ihrem Hosenbein fest und kann sein Glück nicht fassen. Ich könnte vor Freude platzen. Zum einen über das kleine Babywallaby, das ganz mutig seinen Kopf auf dem Beutel der Mutter streckt. Aber noch mehr über die Begeisterung des kleinen Jungen. Was für ein unglaublich schöner Moment.
Das die Kängurus nicht nur zufällig bei meinem Besuch am Strand waren, beweist dieses Erlebnis von Alex. Er war schon vor vier Jahren am Cape Hillsborough und konnte ähnlich tolle Erfahrungen machen.
Die Kängurus und Wallabies von Cape Hillsborough sind Teil meiner liebsten sieben Orte in Queensland. Die ganze Übersicht meiner Lieblingsorte findest du hier.
Und so siehts in der Umgebung des Cape Hillsboroughs aus
Offenlegung: Ich wurde nach Queensland (Australien) von Queensland Tourism eingeladen und reiste in 8 Tagen von Brisbane nach Cairns. Die CO2-Emissionen für meine An- und Abreise habe ich zu mehr als 100% mit Atmosfair kompensiert.
Ivonne & Adam
20. November 2017, 7:01Hallo Steven!
Wir waren 2014 auch dort, leider aber nur für einen Tag, und fanden es wunderschön! Allerdings hatten wir nicht das Glück, Kängurus am Strand beobachten zu können 😉
Toller Artikel, da bekommen wir direkt wieder Fernweh!
Viele Grüße
Ivonne & Adam
Pingback: In Queensland auf der Suche nach den Schnabeltieren Australiens - Funkloch
17. Juni 2019, 22:30Pingback: Queensland, Australien: 30 Reisetipps für geniale Tiererlebnisse und Natur-Highlights - Funkloch
1. Oktober 2019, 16:20Nancy
15. Februar 2021, 12:06Huhu wir waren 2019 dort und es hat sich absolut gelohnt. Zum atemberaubenden Sonnenuntergang gab es auch noch hunderte Schmetterlinge, besondere Vögel und Schildkröten am anderen Ende des Berges zu entdeckten. Der Nationalpark ist ein Traum. Nancy