Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark – Infosammlung
Anfang April war ich im Bwindi Nationalpark in Uganda, um echte Gorillas bei einem Gorilla Trekking zu beobachten. Wie es dazu kam und welche Erfahrungen ich dabei gemacht habe, habe ich bereits in dieser Reisegeschichte zum Gorilla Trekking veröffentlicht.
Nun möchte ich ein paar offene Fragen rund um die Gorillas und das Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark beantworten.
Wenn du weitere Fragen zum Gorilla Trekking hast, dann stell sie mir gerne in den Kommentaren. Ich werde dann versuchen diesen Beitrag zu aktualisieren und alle offenen Fragen zu beantworten.
Ein paar Hintergrundinformationen über die letzten Berggorillas und den Bwindi Nationalpark.
Etwa die Hälfte aller heute noch lebenden Gorillas befindet sich im Bwindi Nationalpark. Den letzten Zählungen zufolge handelt es sich dabei um etwa 400 Tiere. Weiterhin sind Gorillas noch in der Umgebung der Virunga-Vulkane in Uganda im Mgahinga-Gorilla-Nationalpark sowie in Ruanda und im Kongo beheimatet.
Der Bwindi Nationalpark ist kein komplett geschützter Nationalpark, wie man sich ihn vorstellt. Im „Park“, der meiner Meinung nach den Namen nicht richtig verdient, befinden sich diverse Dörfer. Landfläche wird genutzt, in dem zum Beispiel Tee angebaut wird und in kleinen Steinbrüchen Felsen und Gesteine abgetragen werden.
Was kostet das Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark?
Uganda ist für Europäer sehr günstig. Eine ganze Mahlzeit kann man beispielsweise für ein bis zwei Euro erhalten. Doch Safaris sind in Uganda extrem teuer. Für mein Gorilla Trekking bezahlte ich insgesamt 600 USD.
Die größte Position dieses Betrages bildete das Permit (Eintritt) für den Bwindi Nationalpark inkl. Gorilla Trekking. Lediglich in der Regenzeit erhält man das Permit für den Bwindi Nationalpark vergünstigt für 350 USD. Außerhalb der Regenzeit werden nämlich 600 USD dafür verlangt. Ich hatte also Glück.
Die weiteren 250 USD (600 USA hatte ich ja insgesamt bezahlt) gingen für Anreise, Unterkunft und unseren Guide Trevor drauf. Nach mehreren Gesprächen auf der ITB sowie in Uganda mit Einheimischen und Touristen kann ich sagen, dass Trevor uns einen sehr guten Preis machte. Trevor setzt mit seinem Safariunternehmen trevortoursafaris.com auf günstige Safaris.
Für diesen Preis erhält man günstige Unterkünfte, aber leider auch vergleichsweise wenig Informationen. Es wäre beispielsweise gut gewesen zu wissen wie lange das Trekking dauern kann und das wir auf jeden Fall etwas zum Trinken oder gar zum Essen mitnehmen sollten. Infos wie diese fehlten leider. Jeder sollte für sich selbst abwägen, ob eine perfekte Betreuung oder eine günstige Safari für ihn interessanter ist.
Wo kann das Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark gebucht werden?
Safarianbieter gibt es in Uganda wie Sand am Meer. Nahezu jeder, der im Tourismusbereich arbeitet und Kontakt zu Touristen hat, kann dir auch eine Safari zu den Gorillas in Bwindi verkaufen. Meine Empfehlung fällt mit den o.g. Bedingungen auf trevortoursafaris.com. Lasst Euch bei allen Anbietern einen Komplettpreis geben, verhandelt und holt mehrere Angebote ein. Die zwei Safaris (vor dem Gorilla Trekking war ich im Murchison Falls Nationalpark), die ich mit Trevor machte, wurden mir für 3.200 USD und 1.600 USD angeboten. Letztendlich bezahlte ich bei Trevor 900 USD …
Update 26.10.2017: Von einer Leserin erfuhr ich heute, dass Trevor um Vorkasse per Überweisung bittet. Dem Wunsch würde ich auf keinen Fall nachgehen. Auch wenn ich Trevor kennengelernt habe, würde ich ihm den Betrag nicht per Vorkasse bezahlen. Schreibt, dass ihr vor Ort bezahlen wollt oder bucht woanders.
Für wen ist das Gorilla Trekking geeignet?
Aufgrund des sehr anstrengenden Trekkings durch den dichten Regenwald ist das Gorilla Trekking nicht für jeden zu empfehlen. Du solltest eine kleine Grundausdauer besitzen, in der Lage sein mehrere Stunden durch den Regenwald zu trekken und kein Problem mit schwülen Temperaturen haben. Logischerweise gibt es im Regenwald keine Unterkunftsmöglichkeiten oder Raststellen. Im Durchschnitt trekkt man etwa zwei Stunden durch den Regenwald zu den Gorillas. Der Rückweg ist meistens kürzer, obwohl er einem länger vorkommt. 😉
Außerdem solltest du dich darauf einstellen, dass du dich mindestens ein Mal gewaltig auf den Po setzt, da man auf dem feuchten Untergrund sehr schnell wegrutscht.
Was solltest du zum Gorilla Trekking mitnehmen?
Im Bwindi Nationalpark ist es aufgrund der hohen Höhenlage sehr kalt. Du solltest damit rechnen, dass die Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius liegen, entsprechende Kleidung anziehen und dich auf Nieselregen einstellen. Nimm auf jeden Fall ausreichend Wasser und eine Kleinigkeit zum Essen mit. Ein Erste Hilfe-Set mit einigen Pflastern ist ebenfalls zu empfehlen, da einige Pflanzen kleine Stacheln haben und man sich öfter an diesen festhält, als einem lieb ist. Achte darauf, dass dein Rucksack nicht zu schwer wird und denke daran, dass im Falle eines Sturzes nichts kaputt gehen sollte. Du solltest also abwägen, ob du eine teure Spiegelreflexkamera mitnimmst oder lieber ein paar Fotos mit dem Smartphone machst.
Das Erbe von Dian Fossey und was dir durch ein Gorillas Trekking bewusst wird.
Kennst du den Film Gorillas im Nebel? Er handelt von Wilderern, die des eigenen Überlebens wegen auf der Jagd nach Gorillas sind. Sie verkauften Jungtiere an Zoos oder verwenden die abgetrennten Gorilla-Pfoten toter Tiere als Aschenbecher. Der auf einer wahren Begebenheit beruhende Film macht einem bewusst wie grausam der Mensch sein kann. Dian Fossey, US-amerikanische Zoologin und Verhaltensforscherin, lebte mehrere Jahre bei den Gorillas und setzt sich für ihren Schutz ein. Sie erforschte die Gorillas und schaffte es durch ihr Engagement eine bedrohte Tierart vor dem Aussterben zu retten, was ihr schlussendlich selbst das Leben kostete. Einige Theorien setzen Dian Fosseys Tod mit der ruandischen Tourismusbehörde in Verbindung, denn sie war strikt gegen touristische Gorilla Trekkings.
Entwicklungsländer wie Uganda und Ruanda verdienen viel Geld mit der Vermarktung der Gorillas. In Bwindi ist es so, dass jeden Tag nur eine Touristengruppe am frühen Morgen für maximal eine Stunde zu den Gorillas darf. Diese Tatsache gab mir das Gefühl, dass der Einfluss des Menschen auf die Tiere beschränkt wird. Bleibt zu hoffen, dass das auch weiterhin der Fall ist. Somit ist ein Gorilla Trekking eine echte Alternative zu Zoobesuchen.
Warum du ein Gorilla Trekking im Bwindi Nationalpark machen solltest.
Ich war mir lange Zeit nicht sicher, ob ich ein Gorilla Trekking in Uganda machen sollte. Der Preis von 600 USD war mir einfach zu hoch. Doch umso mehr Zeit ich in Uganda und seiner herrlichen Natur verbrachte, wurde mir bewusst, welche einmalige Gelegenheit sich mir bot. Nur noch in wenigen Regenwaldgebieten hat man die Gelegenheit Gorillas in freier Wildnis anzutreffen. Schließlich entschied ich mich für das Gorilla Trekking – eine Entscheidung, die ich sicher niemals bereuen werde. Es waren unsagbar schöne und beeindruckende Momente, als ich die Gorillas in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten durfte. Das für bin ich sehr dankbar. Und sind wir mal ehrlich: Was bringen dir jetzt 600 USD auf dem Konto, wenn du diese tollen Erinnerungen dein ganzes Leben lang behalten wirst?
Katrin
17. Juni 2015, 15:24Hi Steven,
danke für die Infos! Das läuft mir passend zur Überlegung was, wann und wo wir tun werden gut rein!
Grüße
Katrin
Petra
30. August 2015, 21:14Hallo Steven, ich plane nächstes Jahr im November/Dezember nach Uganda zu den Berggorillas zwischen 20 und 30 Tagen preisgünstig zu reisen. Meine Frage an Dich: ist es möglich und preiswerter vor Ort die Trekkingtouren und auch kostengünstige Unterkünfte zu buchen, oder spielt es keine Rolle das alles über Trevor Travell vorab zu buchen? Ich bin kein Pauschal-Tourist und liebe das Abenteuer, aber ich plane zuvor und fliege nicht blauäugig irgendwohin. Wo finde ich günstige Flüge und von welchem Flughafen ab und wo ist der beste Zielflughafen? Ich wohne in Mönchengladbach in der Nähe von Düsseldorf. Informationen zum Visum, der Sprache, den Kosten für den Eintritt 600 USD, Impfungen und Prophylaxen, sowie der Währung habe ich schon gesammelt. Trevor Travell bietet eine lange Tour über 18 Tage an, die das beinhaltet, was ich dort alles sehen möchte. Wissenswert wäre jetzt nur für mich, ob ich es auf eigene Faust planen kann, oder das Kompaktpaket zu empfehlen ist, alleine schon wegen der Kosten. Ich würde mich freuen, wenn du mir diesbezüglich antworten könntest und verbleibe mit LG Petra
Steven
5. September 2015, 0:03Hi Petra.
Sorry für die Wartezeit. Ich bin gerade in Frankreich und nicht jeden Tag online. Es empfiehlt sich, wenn du Flugverbindungen auf Skyscanner oder Momondo suchst und Preise vergleichst. Je nach An- und Abreisetag sind verschiedene Flughäfen gut. Eine Anreise nach Kampala würde ich dir jedoch empfehlen, da auch Trevor in Kampala wohnt und dich ggf. abholen könnte.
Die Frage zur Reiseplanung richtet sich ganz nach dir. Wenn du ein sehr spontaner Typ bist und gerne planst, organisiere dir alles selber. Aber bist du ganz alleine unterwegs? Dann würde ich dir eher raten vorab alles zu buchen. Das ist das entspannter für dich. Ich weiß nicht genau, ob Safarianbieter mit nur einer Person abreisen. Oder du springst bei einer bestehenden Gruppe auf. Ist alles der Situation geschuldet. Also lieber vorab buchen. 🙂
Nimm doch mal Kontakt mir Trevor (auf Englisch) auf und frage ihn dazu. Zu den Kosten kann ich dir den Rat geben, dass ich es günstiger als bei Trevor oder beim Red Chili nirgends gesehen habe.
Gruß,
Steven
Elke Z.
25. Februar 2016, 10:13Hallo Petra, mein Mann und ich sind genau wie du daran interessiert, nur das wirklich nötige organisiert zu machen. Da wir als erfahrene Auf-eigene-Faust-Reisende für 2016 auf der Suche nach einer neuen Herausforderung sind, könnten wir uns gern austauschen, da uns dieses Reiseziel ebenfalls fasziniert. Unsere Reisezeit wäre flexibel. LG Elke