36 Stunden für den guten Zweck reisen

 / 36 Stunden für den guten Zweck reisen
27 Apr

36 Stunden für den guten Zweck reisen

27. April 2016

Bei unglaublichen 3.293 Kilometern liegt seit 2014 der Streckenrekord des BreakOuts. Vor zwei Jahren konnten die Teilnehmer Leo und David diesen Rekord aufstellen. An einem Flugplatz überredeten Sie einen privaten Piloten sie mitzunehmen. Nach 36 Stunden Reisezeit landeten sie auf Teneriffa.
Diesen Rekord konnte im letzten Jahr niemand brechen. Beim BreakOut versuchen die Teilnehmer in nur 36 Stunden so weit wie möglich zu reisen ohne Geld auszugeben – und das alles auch noch für den guten Zweck. 2015 sammelten die verrückten Spendenmarathoni fast 70.000 Euro Spenden für das DAFI-Projekt der UNO-Flüchtlingshilfe.
Die meisten Teilnehmer des Breakouts trampen. Einige fahren mit dem Zug, was überraschenderweise gut klappt, wenn der Schaffner einen guten Tag hat und die Schwarzfahrer nach vorheriger Absprache duldet. Mit dem Flugzeug zu trampen wird da schon schwieriger.
Am 03. Juni 2016 startet die verrückte Reisechallenge für den guten Zweck in die dritte Runde. Und dieses Mal wird nicht nur in München, sondern auch in Berlin gestartet. Die Organisatoren haben also in diesem Jahr eine weitere Challenge ausgerufen. Wer kommt weiter? Sind es die erfahrenen Münchner oder die kreativen Berliner? Die weiteste Distanz eines Teams zählt und entscheidet über Sieg und Niederlage des Städteduells.
Da mir sehr viel an diesem Städteduell liegt und wir Berliner es unmöglich zulassen können, dass uns der Rang abgelaufen wird, fordere ich ALLE Berliner auf mitzumachen. Lasst uns für den guten Zweck reisen und gegen die Münchner antreten!

HIER GEHTS ZUR ANMELDUNG
Ein paar weitere Hintergründe zum BreakOut hat mir Robert, einer der Gründer des BreakOuts, in einem kleinen Interview gegeben.
 breakout_2015_022 (1)
Steven: Robert, du hattest vor über zwei Jahren eine Idee, die sicherlich auch das DAFI-Projekt der UNO-Flüchtlingshilfe freute. Erzähl doch mal kurz, wie es zu der Idee kam.
Robert: Ich habe in Paris einige Cambridge-Studenten getroffen, die mir vom Charity-Jailbreak erzählten. Die Idee fand ich super und wollte bei so etwas in Deutschland mitmachen. Es gab aber nichts Vergleichbares. Daraufhin habe ich dann mit einem Freund zusammen (Moritz Berthold) beschlossen, selber ein solches Event zu organisieren. Im Unterschied zum Jailbreak gibt es bei uns eine strikte Trennung zwischen Reisen und Spendensammeln und es darf kein Geld für die Fortbewegung verwendet werden.

Warum habt ihr das DAFI-Projekt ausgewählt?

Wir haben damals nach einem passenden Projekt gesucht und DAFI hat mehrere Vorzüge: Zum einen ist es von Studenten für Studenten, da wir als hauptsächliche studentische Organisatoren und Teilnehmer Flüchtlingen ein Studium ermöglichen. Zum anderen ist es nachweislich ein nachhaltiges Programm, das nicht nur Einzelnen hilft, sondern größere Effekte auf deren Umfeld und die Gesellschaft hat. Schließlich ist es ziemlich transparent: Wir wissen genau wo das Geld ankommt und das sehr wenig für administrative Ausgaben verwendet wird.

Worin besteht die besondere Herausforderung der BreakOut-Challenge?

Bei BreakOut muss man ohne Geld (oder geldähnliche Mittel wie z.B. Bonusmeilen) in kurzer Zeit möglichst weit reisen. Das erfordert, wildfremde Menschen auf der Straße anzusprechen und sie zu überzeugen einem zu helfen. – Dabei lernt man im Übrigen sehr viele interesante Menschen kennen, die man sonst nie getroffe hätte und freut sich immer wieder, wie nett die Menschheit eigentlich ist, wenn der Fahrer weiter fährt, als er eigentlich muss oder einem noch unbedingt einen Kaffee spendieren möchte… – Außerdem muss man vorher Sponsoren finden, also auch Freunde, Familie, oder die kleine Geschäfte um die Ecke mit einbeziehen, die entweder pro Kilometer oder für erfüllte Aufgaben spenden.

Wer kann mitmachen?
Jeder der 18 oder älter ist. Allerdings sind nur 2er-Teams zugelassen.

Meinst du dieses Jahr wird ein Team den Streckenrekord von 3.293 Kilometern brechen?
Könnte ich mir gut vorstellen: Mehr Menschen bedeutet mehr Kreativität und mehr Chancen auf glückliche Begegnungen. Wir hatten ja schon im letzten Jahr einen Flug…

Wie kommen die Teams eigentlich wieder zurück?

Sie trampen oder fahren ganz konventionell. Viele bleiben noch ein paar Tage am Zielort. Es gibt auch welche, die sich vorher schon eine günstige Rückreise-Verbindung von ihrem geplanten Zielort buchen.

Wie wird BreakOut organisiert? Kommt ihr „nebenbei“ auch noch zum Studieren?
Wir machen das alle 100% ehrenamtlich und bekommen auch keine Aufwandsentschädigungen o.ä. Im ersten Jahr waren wir zu dritt, das war ziemlich stressig. 2015 waren wir ca. 12 und jetzt sind wir über 40 Leute, da verteilt sich die Arbeit etwas… – Trotzdem muss jeder von uns immer wieder die Balance zwischen Engagement und Studium / Praktikum / Arbeit finden. Aber es macht halt auch viel Spaß 😉
Wir gründen gerade einen gemeinnützigen Verein und planen BreakOut als studentisches Generationenprojekt weiterzuführen. (Also jedes Jahr „frische“ Mitstreiter, während die Alten sich zurückziehen)

Eigentlich wollte ich am Morgen des 05. Juni einen Triathlon laufen. Warum sollte ich das absagen?
BreakOut ist eine einzigartige Verknüpfung von Wettbewerb und gutem Zweck. Du wirst Spaß haben und gleichzeitig etwas Gutes tun. Und dabei die verrücktesten Sachen erleben und die schrägsten Leute kennenlernen. Wenn Du am 6. Juni eine gute Geschichte erzählen möchtest, kann ich Dir BreakOut sehr ans Herz legen! (Ansonsten könntest Du natürlich noch am 4. abends zurückfliegen, aber man ist erfahrungsgemäß ziemlich müde…)

Danke Robert!

Kommentar

Leave a Reply

Steven Hille

Steven ist der Autor des nachhaltigen Reiseblogs Funkloch. Irgendwann dachte er sich, dass er nur noch Projekte realisieren sollte, die einen guten Nutzen haben. Aus dieser Idee heraus sammelte er Spenden für ein Tigerbaby, unterstützte ein nationales Bienenprojekt, baute einen Brunnen in Uganda und gründete mit Freunden die NGO WeWater, die sich für sauberes Trinkwasser einsetzt.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner