Volle Nerdpower! | Startup Weekend Food Innovation in Berlin

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18 Jun

Volle Nerdpower! | Startup Weekend Food Innovation in Berlin

18. Juni 2013

Vorletztes Wochenende war ich zu Gast auf dem Startup Weekend Food Innovation. Zu dieser Ehre kam ich sehr kurzfristig, da ein guter Freund Organisator des Events ist und kurzfristig Hilfe benötigte. Also schenkte ich ein paar Bier aus, schaffte ein paar Kisten von A nach B und hatte kostenlosen Zugang zum Event.
Logo-Gross

Was ist überhaupt ein Startup Weekend?
Startup Weekends sind Veranstaltungen, die rund um den Globus stattfinden. Auf diesen treffen sich Entrepreneure, Marketingfuzzis, Kreative, Designer, Entwickler und Leute mit tollen Ideen. Dort erarbeiten sie kreative Geschäftsideen innerhalb von nur 54 Stunden oder suchen Partner für bestehende Projekte.
In der ersten Runde werden die Ideen gepitcht. Um den anderen Teilnehmern den eigene Hirnschmalz vorzustellen und zum Mitmachen aufzurufen, gibt es nur 60 Sekunden Zeit! Das Pitchen ist keine leichte Aufgabe, denn die Konkurrenz ist hart und die Minute schneller vorbei, als vermutet.
Hat die Idee die erste Runde überlebt, wird sich auf die Suche nach Mitstreitern gemacht. Dabei kann es schon mal vorkommen, dass einige Gruppen acht Personen stark sind und andere nur zwei Teammitglieder haben.
Anschließend folgt der langwierigste Teil. Die Idee muss in mühevoller Kleinarbeit in einzelne Aufgaben zerlegt und ausgearbeitet werden. Dabei können die Teams Hilfe von Coaches aus verschiedenen Branchen in Anspruch nehmen.
Nachdem Positionierung und USP stehen, geht es oft an die Logoentwicklung, Gestaltung und Programmierung. Eben je nach Idee. Doch zu viel Zeit darf damit auch nicht „verschwendet“ werden, denn abschließend muss die Geschäftsidee am frühen Sonntagabend in 4 Minuten präsentiert werden. Die Präsentation ist maßgebend für die Juryentscheidung und muss ins Schwarze treffen. Passiert das nicht, ist zwar die Chance auf einen attraktiven Preis vertan, aber eine Realisierung des Projektes ist weiterhin möglich.
Denn ungefähr 20% aller Ideen lassen sich anschließend erfolgreich vermarkten. Und wenn das nichts wird, dann hat man es wenigstens versucht, wie Facilitator Lasse auf einem seiner humorvollen Charts zeigt.
At_least_you_Tried_Lasse
 
Wie lange gibt es schon Startup Weekends?
Ihren Ursprung hatten sie vor etwa sechs Jahren in den Staaten. Nun schwappt die Welle merklich nach Deutschland. Schon seltsam. Was in den Staaten seit sechs Jahren zelebriert wird, ist bei uns in Deutschland noch nicht mal in der Kommunikationsbranche flächendeckend bekannt.
Übrigens: Das Startup Weekend wurde 2009 vom Berliner KommunikationsFORUM nach Berlin geholt und fand im Jahr 2010 zum ersten Mal statt. Im ersten Jahr lief das noch auf Freestyle-Basis und komplett unabhängig von der US-Mutter, bis diese im folgenden Jahr ihr Adoptivrecht anmeldete.
Und warum jetzt „Food Innovation“ und wer steckt hinter Mondelez?
Mondelez ist nach Pepsi und Nestlé der weltweit drittgrößte Nahrungsmittelhersteller der Welt. Jetzt werdet ihr euch sicher fragen wie das möglich ist, wenn ihr den Namen noch nie gehört habt. Aber keine Sorge, das ging auch anderen so. Der Hintergrund ist die Aufteilung des Kraft-Konzerns in zwei flexiblere Unternehmen und die daraus resultierende Umbenennung von Kraft Foods in Mondelez International im nicht nordamerikanischen Raum.
Vom 07-09. Juni hat Mondelez zusammen mit dem Berliner Startup Weekend Team das weltweit erste foodige Gründerwochenende im Club Office Berlin Wedding initiiert.
club_office_wedding_startup_weekend_berlin
Und es war gut. Richtig gut. Ich habe die Teammeetings und den Prozess der Ideenentwicklung zwar nur am Rande mitbekommen, doch was man auf diesem Event auf jeden Fall spürt, ist der unbändige Wille etwas Einzigartiges und Nützliches zu erschaffen. Die Teilnehmer arbeiten hochkonzentriert und verbissen an der Realisierung ihrer Ideen. Sie wälzen unermüdlich Studien, betreiben Primärforschungen, diskutieren, probieren Dinge aus und verwerfen sie wieder, um die Idee in ihrer Gesamtheit noch besser zu machen. Ihr unendlicher Tatendrang hat vom Club Office Berlin Wedding so sehr polarisiert, dass beinahe selbst die türkischen Gemüsehändler der Voltastraße die digitale Revolution begonnen hätten.
Welche Ideen wurden auf dem Startup Weekend Food Innovation Berlin präsentiert? #SWBerlin
Insgesamt war mir die Masse der Konzepte zu digital. Ich hatte mir an diesem themenbezogenen Wochenende mehr aus dem ess- bzw. trinkbaren Teil der Branche erhofft. Tolle Ideen waren aber trotzdem dabei, hier meine Favoriten:
Darunter zum Beispiel die Overall Gewinner mit der App „Cookster“, die den abendlichen Essenswunsch als Rezept auswählen lässt und die resultierende Einkaufsliste direkt an den Supermarkt des Vertrauens sendet. Nach 30 Minuten ist der Einkauf abholbereit und es kann im eigenen Heim frisch gekocht werden.
Eine schöne kreative Idee gab es von der Plattform „feast“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat Menschen zu verkuppeln, die sonst alleine essen. Über die App kommen sie zusammen, kochen gemeinsam und verputzen ihre selbstgemachten Speisen.
Und weil gutes Essen sich positiv auf die Arbeitsleistung auswirkt, präsentierte „Feed my gang“ eine internetbasierte Übersicht, die gesunde Restaurantmenüs im Umkreis anzeigt. Dabei zahlt der Arbeitgeber den halben Preis als Zuschuss. Meiner Meinung nach ist das eine grandiose Alternative zum Kantinenhorror oder Wertmarken, die in den Fast Food Monsun münden.
mymealz.com und foodtrails konzentrierten sich auf die Nahrungssuche. Während mir mymealz.com die besten Mittagsessen in einem definierten Umkreis anzeigt, versorgt mich foodtrails mit usergenerierten GPS Daten mit deren Hilfe ich Waldfrüchte, Pilze oder Äpfel in freier Wildbahn finden kann.
teams_startupweekend_berlin
Last, but not least die Gewinner des Design-Awards mit der App „Bubble Cook“, die in äußerst schöner und interaktiver Form auf bestehende Rezeptdatenbanken zugreift und die Rezepte nach Zutaten kategorisiert. Ganz nach Lust und Laune können hier verschiedene Zutaten kombiniert werden, bis mir zum Schluss ein Rezept ausgeworfen wird, dass in mehreren Anweisungen Schritt für Schritt gekocht werden kann!
 
Allem in allem war das ein super Event, bei dem ich viele Anregungen und Ideen mit in den Alltag nehmen konnte! Am meisten begeistert mich weiterhin der Kampfgeist der jungen Gründer, die sich an einem vermeintlich freien und sonnigen Wochenende lieber vor den Computer schwingen und Zukunftsideen entwickeln. Dabei stand in vielen Projekte eine gesunde oder zumindest bessere Ernährung im Vordergrund! Schön, dass ich beim nächsten Startup Weekend in Berlin als Organisator dabei sein kann!

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Steven Hille

Steven ist der Autor des nachhaltigen Reiseblogs Funkloch. Irgendwann dachte er sich, dass er nur noch Projekte realisieren sollte, die einen guten Nutzen haben. Aus dieser Idee heraus sammelte er Spenden für ein Tigerbaby, unterstützte ein nationales Bienenprojekt, baute einen Brunnen in Uganda und gründete mit Freunden die NGO WeWater, die sich für sauberes Trinkwasser einsetzt.

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