Straßenhunde statt Tempel – Chiang Mai mal ganz anders

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3 Dez

Straßenhunde statt Tempel – Chiang Mai mal ganz anders

3. Dezember 2014

von Melanie Schillinger
Vor einiger Zeit stand ich vor einer für mich recht schwierigen Wahl. Ich wollte meine sowieso schon recht wenigen Urlaubstage in der nordthailändischen Stadt Chiang Mai verbringen. Was ich für meinen Aufenthalt dort so im Kopf hatte, war so viele Tempel wie möglich besuchen, auf den Märkten unbekanntes Essen probieren und natürlich Shoppen bis zum Umfallen. Eben all dieses typische Touristenzeugs.
Aber dann sollte alles ganz anders kommen …
Ein paar Wochen vor meiner geplanten Abreise bin ich zufällig über die Internetseite einer Hilfsorganisation gestolpert, die sich um verletzte und kranke Straßenhunde in Chiang Mai kümmert. Und als ich dann die Fotos der ganzen Hunde gesehen hatte, konnte ich einfach nicht mehr anders. Vergessen waren die über 200 Tempel der Stadt, die bunten Märkte und das Shoppingerlebnis …
Ich wollte zu den Hunden. Ich wollte mithelfen, die armen Tiere wieder auf die Beine zu bringen. Mal was gutes im Urlaub tun!
ChiangMai_Straßenhund_statt_Tem,pel

Kurze Zeit später fand ich mich in einem großen, grünen Garten in einem ruhigen Vorort von Chiang Mai wieder. Umringt von knapp 30 freudig mit dem Schwanz wedelnden Straßenhunden. Okay, nicht alle waren freundlich… Aber man darf schließlich nicht vergessen, was manche von ihnen in ihrem meist jungen Leben schon durchgemacht hatten.
Viele wurden angefahren und einfach im Dreck liegen gelassen. Manche wurden von ihren Vorbesitzern misshandelt und wieder andere waren ihr Leben lang in einem viel zu engen Käfig eingesperrt.
Während meiner Zeit dort habe ich viel gesehen und erlebt. Ich habe gelernt, dass Glück und Leid sehr nahe beieinander liegen …
Viele der Hunde habe ich ganz fest in mein Herz geschlossen. Aber ganz besonders angetan hatte es mir die Hündin Lina. Sie war nach einem Unfall von der Hüfte abwärts gelähmt und konnte sich nur mithilfe ihrer zwei Vorderbeine fortbewegen. Dadurch, dass sie ihre Hinterbeine ständig nachschleifte, mussten wir sie jeden Tag neu einbinden, da sie sich sonst zu sehr verletzte. Aber trotz allem war Lena so voller Lebensfreude, dass es mir wirklich und ehrlich das Herz öffnete. Sie wollte immer mit dem Ball spielen …
Die Tage mit den Hunden haben mir so viel gegeben, wie keine 200 Tempel oder Straßenmärkte es je gekonnt hätten. Ich bereue keinen einzigen Urlaubstag, den ich für dieses Projekt anstatt für mein eigenes Vergnügen verwendet habe!
ChiangMai_Straßenhund_Thailand
Falls Du mehr über meine Zeit bei den Hunden lesen möchtest oder Dich einfach Infos zu dem Projekt interessieren, dann gibt es hier den kompletten Bericht: http://goodmorningworld.de/thailand-die-hundefluesterin-von-chiang-mai/
Hast Du auch schon mal in einem Hilfsprojekt gearbeitet? Hat es Dir auch so viel Spaß gemacht?
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Dieser Gastbeitrag ist ein Teil des Funkloch Adventskalenders 2015 bei dem Reisende über „Gutes tun“ berichten.
Eine Übersicht aller Adventskalender-Beiträge findet ihr hier.

Melanie_Schillinger_GoodmorningworlsSonst schreibt Melanie auf Good morning world über ihr Leben als Flachpackerin. Sie ist notorisch reisesüchtig, abenteuerhungrig, naturverbunden und tiervernarrt. Zu viele Adjektive? Sorry, so ist Melanie eben. Außerdem haben Melanie und ich einige Gemeinsamkeiten: Wir lieben Streetfood, haben Angst vor einer Reise etwas wichtiges zu vergessen und wir lieben beide Mangos, Kaffee und das Meer. Sieht so aus, als ob die Chemie zwischen uns stimmt.
Ob mich Melanie mal mit auf eines ihrer Abenteuer nimmt muss ich mal fragen. Ihr könnt jedoch ihre Reisen miterleben, wenn ihr euch ihren Blog mal anschaut. Viel Spaß dabei und bitte nicht auch reisesüchtig werden!

Kommentar
  • Melanie
    3. Dezember 2014, 17:22

    Hey Steven,
    nochmal ganz lieben Dank, dass ich mich hinter Türchen 3 verstecken durfte. War richtig gemütlich dort! 😉 Bin schon gespannt auf alle weiteren Erzählungen… Toll wäre, wenn wir uns alle ein Beispiel an den Geschichten nehmen würden und so die Welt ein kleines bisschen zu einem besseren Ort machen würden.
    Und klar würde ich Dich mit auf eine Reise nehmen! Zusammen würden wir die Kokosnuss bestimmt von der Palme bekommen! 🙂
    Ganz liebe Grüße
    Melanie

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Steven Hille

Steven ist der Autor des nachhaltigen Reiseblogs Funkloch. Irgendwann dachte er sich, dass er nur noch Projekte realisieren sollte, die einen guten Nutzen haben. Aus dieser Idee heraus sammelte er Spenden für ein Tigerbaby, unterstützte ein nationales Bienenprojekt, baute einen Brunnen in Uganda und gründete mit Freunden die NGO WeWater, die sich für sauberes Trinkwasser einsetzt.

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