Costa Brava Reiseführer von Nicole Biarnes (Interview)

 / Costa Brava Reiseführer von Nicole Biarnes (Interview)
reisehandbuch costa brava
13 Mrz

Costa Brava Reiseführer von Nicole Biarnes (Interview)

13. März 2020

Nicole Biarnés ist vor zwanzig Jahren von Hamburg nach Katalonien gezogen. Nach dem Umzug hatte sie viel Zeit die Costa Brava zu entdecken. Auf ihrem Blog Freibeuter Reisen berichtet sie seit 2012 über Spanien und ihre Reisen in die weite Welt.

Nicole Biarnés

Nicole Biarnés

Kennengelernt habe ich Nicole zunächst über Instagram, als ich in damals Surinam war. Denn das südamerikanische Land steht auch ganz oben auf Nicoles Reiseliste. Bei einer Bloggerreise im Fläming lernten wir uns dann beide persönlich kennen.
An der Costa Brava liebt Nicole besonders die regionale Küche. Über die Region und nachhaltiges Reisen an der Costa Brava hat sie auch schon viel auf ihrem Blog berichtet. Doch das war ihr nicht genug. Inzwischen hat sie einen Costa Brava Reiseführer geschrieben, der bei meinen Freunden vom Reisedepeschen Verlag erschienen ist.
Über den Reiseführer und die Costa Brava habe ich nun mit Nicole ein Interview geführt.
Warum? Weil ich ihr Buchprojekt und den Verlag gerne unterstützen wollte. Also wenn du auch an die Costa Brava möchtest, dann kaufe bitte unbedingt diesen Reiseführer. Du unterstützt damit eine sehr liebe Kollegin und einen tollen kleinen Buchverlag. Das Buch ist mit viel Herzblut und Liebe zum Detail entstanden und wird deine Reise auf jeden Fall einzigartig machen.
Hier kannst du Nicoles Reiseführer über die Costa Brava bestellen.

Nicole, warum braucht es deinen Costa Brava Reiseführer?

Sicher gibt es viele (auch gute) Bücher über die Costa Brava, aber nur wenige sind mit so viel Liebe zusammengebastelt, wie unser Buch. 🙂
Marianna, Johannes und ich haben wirklich lange daran gearbeitet, viel Zeit, Arbeit und Leidenschaft reingesteckt. Am Ende sollte ja ein ganz ehrlicher und persönlicher aber auch wunderschöner Costa Brava Reiseführer dabei herauskommen. Wir haben nichts geschönt aber auch nichts verteufelt. Wir wollten keine fertigen Routen vorstellen, sondern stattdessen ganz viele einzelne Tipps anbieten und Lust machen, mal hinter die Kulissen, also auch ins Hinterland zu gucken.

Uns beide verbindet das nachhaltige Reisen. Welchen Fokus setzt du in deinem Reiseführer über die Costa Brava?

Du meinst neben der Liebe zu gutem Essen? 🙂
Mir liegt sehr viel daran, dass die Menschen die Costa Brava wirklich kennenlernen, aber eben auch, dass sie das auf eine sanfte behutsame Art tun. Wenn die Besucher wie ein Heuschreckenschwarm über eine Region herfallen, dann ist das weder für die Region gut, noch ist es schön für die Besucher. Das gilt es also zu vermeiden, und da kann wirklich jeder bei sich selbst anfangen. Schon die Einstellung, mit der man irgendwo hin reist, macht ja oft einen Unterschied.
Vielleicht sollten wir uns alle vor einer Reise fragen: Will ich mich auf neue Dinge einzulassen? Kann ich auf die Region offen zugehen und interessiert es mich eigentlich, was die Menschen dort zu erzählen haben? Bin ich neugierig auf ihre Küche, ihre Kultur, ihre Sprache und ihre Eigenheiten? Wenn man wirklich neugierig unterwegs ist, sehen und hören, schmecken und fühlen will, dann ist man fast schon automatisch nachhaltig unterwegs.
Im Buch haben wir versucht, möglichst viele kleine Familienbetriebe vorzustellen, die auf die eine oder andere Art von den Besuchern der Costa Brava leben und dabei nachhaltig arbeiten. Neben kleinen Hotels und Restaurants sind das auch Weinbauern, Obstplantagen, Kurse, Ausflüge, Guides und kreative Aktivitäten.
Dann gibt es natürlich den Aspekt, möglichst umweltbewusst unterwegs zu sein. Da ist die gute Nachricht, dass du die Costa Brava auch mit Bussen und Bahnen erreichen kannst. Vor Ort gibt es dann am Meer und in den Pyrenäen richtig viele Möglichkeiten Urlaub im Einklang mit der Natur zu machen: Radfahren, Wandern, Mindfulness, Windsurfen, Yoga Retreats, etc.
Ein anderer Aspekt der mir sehr wichtig ist und den ich auch im Buch immer wieder erwähne, ist die Bitte möglichst außerhalb der Hochsaison zu reisen. Es ist wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht, die Costa Brava im Juli – August oder in einem der anderen zehn Monaten kennenzulernen.

Welche Orte an der Costa Brava kannst du besonders empfehlen?

Oh ganz viele! Roses ist zwar ziemlich touristisch, aber das gesamte Hinterland ist einfach megaschön. Die kleinen Buchten Richtung Cap de Creus sind noch wirklich „wild“, einfach total geniale Ecken zum Wandern. Sant Feliu de Guíxols ist ziemlich fest in Hand der Einheimischen. Dort gibt es eine besonderes tolle Kletterstrecke direkt am Meer! Aber selbst einen Ort, wie Lloret, der ja leider in Deutschland ein echt schlechtes Image hat, würde ich empfehlen – allerdings NICHT im Sommer, sondern außerhalb der Hochsaison. Im Winter kannst du da aber super gut essen, tolle Spaziergänge machen oder dich in einem SPA so richtig durchkneten und massieren lassen. Dann natürlich Palafrugell und Begur, die zu den absolut schönsten Dörfern an der Küste zählen, und auch Pals, das wie eine verzauberte Prinzessin etwas weiter im Hinterland schläft … Ich könnte hier jetzt noch ein paar Seiten füllen, aber das meiste davon steht ja im Buch!

Als du an die spanische Küste gezogen bist, waren deine Kinder noch klein. Was empfiehlst du Reisenden? Kannst du die Costa Brava mit Kindern empfehlen?

Für Kinder ist die Costa Brava total zu empfehlen! Meine beiden sind ja hier aufgewachsen. Ohne weit fahren zu müssen, hast du hier die verschiedensten Landschaften von schneebedeckten Bergen über Wälder und Seen bis zum Meer, ziemlich nah beieinander. Das bedeutet schon mal jede Menge Abwechslung für die Kinder.
Es gibt ein paar Strände, die so sanft ins Meer führen, dass sie gerade für kleine Kinder absolut ideal sind. In Ullastret können die Kleinen in einem 3D-Film durch versunkene Städte wandern oder im Hinterland von Blanes und Lloret alte Ritterburgen erklettern. In Cadaqués gibt es tolle Aktivitäten für kleine Dalís und Piraten. Auf Bio-Bauernhöfenkönnen sie Tiere füttern oder zugucken, wie Käse gemacht wird. Und dann gibt es natürlich so was wie Schmetterlingsparks, Aquaparks, Kletterparks und andere „Erlebnisparks“… Also viel zu tun!

Was sind deiner Meinung nach die TOP 5 Costa Brava Sehenswürdigkeiten?

Das hängt natürlich immer ganz von den Interessen jedes Einzelnen ab. Aber ganz allgemein sind die bekanntesten und meist besuchten Sehenswürdigkeiten sicher das Dalí Museum in Figueres, das Fischerdörfchen Cadaqués, die Kathedrale in Girona, die Ruinen von Empúries und … zählen Weingüter eigentlich zu Sehenswürdigkeiten?

Welchen Strand siehst du an der Costa Brava noch als Geheimtipp?

Das verrate ich nicht! 🙂 Es gibt natürlich noch eine ganze Reihe kleiner Buchten, die man nicht mit dem Auto erreicht. Sobald du ein Stück zu Fuß gehen musst oder der Strand nur mit Boot oder Kajak zu erreichen ist, stehen die Chancen recht hoch, einen “geheimen” Strand zu finden. Oder zumindest einen, der auch an einem heißen Sommertag nicht überfüllt ist. Aber die Arbeit kann ich keinem abnehmen. Einfach mal loslaufen und selbst suchen!

Städte wie Barcelona sind ganzjährig überlaufen. Eine Möglichkeit gegen Overtourism ist antizyklisches Reisen. Kannst du die Costa Brava im Winter empfehlen?

Das war für mich sogar eines der wichtigsten Anliegen, das hoffentlich im Buch auch so rüberkommt. Für mich ist das ein wichtiger Bestandteil des Nachhaltigen Reisens. In den Monaten Juli und August findest du hier besonders an der Küste (dem Image entsprechend) völlig überlaufene Dörfer. Das will ja eigentlich keiner. Ich finde, es ist fast ein bisschen so, wie an Karneval nach Köln zu fahren und dann zu denken, dass dort immer so die Post abgeht.
Ich empfehle jedem, der Land und Leute kennenlernen will, im Herbst, Frühling oder sogar im Winter herzukommen. Das Wetter ist dann natürlich nicht unbedingt sommerlich warm, aber es ist fast das ganze Jahr über ziemlich angenehm mild. Auf jeden Fall kannst du auch im November oder Dezember gut am Strand spazieren gehen und dann auch eine einsame Natur genießen.

Wie nächtigt man am besten in der Costa Brava? Gibt es schöne Ökohotels, nachhaltige Ferienhäuser oder Campingplätze?

Es gibt alles! Die Costa Brava hat sowohl tolle Campingplätze als auch Ferienapartments und Hotels in allen Preisklassen. Einige davon haben sich sogar schon Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben. Das Thema ist mittlerweile auch hier angekommen und viele Unterkünfte fangen zumindest schon mal damit an, auf „Eco-Hotel“ umzustellen. Schön sind oft auch „Casas Rurales“, alte Bauernhäuser, die man als Ferienunterkunft mieten kann. Bei den Campingplätzen musst du darauf achten, dass die meisten leider nur im Sommer geöffnet sind. Eigentlich mega schade, denn manche Plätze haben sogar Öko-Bungalows, die man auch im Herbst und Winter toll mieten könnte. Aber offenbar ist die Nachfrage im Winter einfach noch nicht da.

Welche Informationen können Reisende von deinem Reiseführer über die Costa Brava erwarten?

Im Buch gibt es auf jeden Fall echte und ehrliche Tipps. Wir empfehlen Orte und Aktivitäten, die ich gut kenne und selbst ausprobiert habe. Die Informationen sollen aber vor allen Dingen natürlich auch wirklich nützlich sein. Mit dem Buch in der Hand sollen sich die Leser:innen an der Costa Brava einfach gut aufgehoben fühlen.

Überzeugt? Dann bestelle hier Nicoles Reiseführer über die Costa Brava.
Hast du schon ein anderes Buch der Reisedepeschen und du willst noch mehr? Dann empfehle ich dir das famose Entdecker-Abonnement vom Reisedepeschen Verlag.
In diesem Text sind Provisionslinks enthalten. Ich nutze sie vor allem, um sie sehen wie viele Menschen sich für den Reiseführer interessieren. Bestellst du über einen der Links in diesem Text, erhalte ich eine kleine Provision für die Vermittlung. Du zahlst jedoch keinen Cent mehr. Viel Spaß beim Stöbern und natürlich auch beim Reisen an der Costa Brava.

Leave a Reply

Steven Hille

Steven ist der Autor des nachhaltigen Reiseblogs Funkloch. Irgendwann dachte er sich, dass er nur noch Projekte realisieren sollte, die einen guten Nutzen haben. Aus dieser Idee heraus sammelte er Spenden für ein Tigerbaby, unterstützte ein nationales Bienenprojekt, baute einen Brunnen in Uganda und gründete mit Freunden die NGO WeWater, die sich für sauberes Trinkwasser einsetzt.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner