Fraser Island: Alle Natur-Highlights & Infos zur Sandinsel in Australien
Fraser Island: Auf Entdeckungstour über die riesige Sandinsel in Queensland, Australien
Ich kann meinen Augen nicht trauen, als unser Fahrer mir versichert, dass wir gerade den Fährhafen erreicht haben. Wir befinden uns ganz im Norden vom Rainbow Beach in Queensland. Ich springe aus dem Bus und stehe knöcheltief im Sand. Der Sand hier ist so aufgewühlt und tief, dass ich beim Laufen kaum vorankomme. Unvorstellbar, wie das mit einem Geländewagen möglich sein soll.
Doch wir haben keine Wahl: Hier von Inskip Point startet eine der zwei Fähren nach Fraser Island. Das wiederum bedeutet, dass hier täglich dutzende Autos durch den tiefen Sand fahren. Oder es zumindest versuchen. Die kuriosesten Versuche das eigene Gefährt aus dem Sand zu befreien, werden von einem besonders schadenfreudigen Aussie auf der Facebook-Seite „I got bogged at Inskip Point“ gesammelt.
Wenn du die Wahl zwischen einer geführten Bustour oder dem Erkunden der Insel mit einem Mietwagen hast, wird diese Facebook-Seite sicherlich sehr zu deiner Entscheidungsfindung beitragen. Denn die größte Sandinsel der Welt ist, wer hätte das gedacht, nicht wirklich einfach zu befahren. Aus diesem Grund würde ich wirklich jedem empfehlen nach Fraser Island eine geführte Tour zu buchen – schon alleine wegen der Emissionen der Fahrzeuge… Ich war auf Fraser Island mit Peter von Fraser Explorer Tours unterwegs. Ich war auf Fraser Island mit Fraser Explorer Tours unterwegs.
Du willst ein paar Eindrücke von Fraser Island sehen? Dann schau dir mein Video an. Wenn dir das Video gefallen hat, abonniere gerne meinen Kanal. Vielen Dank!
Darum ist Fraser Island eine Reise wert
Die Geschichte Fraser Islands beginnt mit einer kleinen Sandbank. Die Strömung des Meeres und der Wellengang waren dafür verantwortlich, dass sich ganz in der Nähe des australischen Festlandes etwas Sand anhäufte. Über den Wind wurden Pflanzensamen zu der kleinen Fläche Sand getragen, die aufging und begannen zu wachsen. Die Pflanzenwurzeln sorgten schließlich dafür, dass der Sand zusammengehalten und nicht mehr vom Wind verweht wurde. Als Folge dessen sammelte sich immer mehr Sand an. Heute ist Fraser Island 124 Kilometer lang und durchschnittlich 15 Kilometer breit. Der Lauf der Zeit hat so eine gigantische Insel geformt. Heute ist Fraser ein beliebtes Reiseziel für Camper und Naturfreunde.
Besonders der geringe Bebauungsgrad und die Natürlichkeit der Insel sprechen viele Reisende an. An insgesamt 45 Stellen darf auf der Insel gecampt werden. Wenn du keine Lust auf eine Nacht im Zelt hast, kommst du vom Beach House bis zum schicken Resort auch gemütlicher unter. Dennoch steht das Erleben der Natur auf der Insel, die 1992 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurde, klar im Vordergrund.
Inzwischen hat sich sogar eines der größten Hotels der Insel, das Kingfisher Bay Resort, zu ökologischer Nachhaltigkeit bekannt. Solltest du nicht vom Inskip Point aus anreisen, wird der lange Steg des Kingfisher Bay Resorts deine erste Anlaufstelle auf Fraser Island sein. Denn hier legt die zweite Fährverbindung an.
Diese Natur-Highlights warten auf Fraser Island auf dich:
Baden im Lake Wabby
Der Lake Wabby ist ein grünlich gefärbter Süßwassersee, in dem du dich wunderbar von einer kleinen Wanderung oder der australischen Hitze abkühlen kannst. Aber passt auf: Zur Mittagszeit gibt es dort nicht viele Schattenflächen. Das solltest du unbedingt einplanen.
Außerdem solltest du am Strand des Sees und in den umliegenden Wäldern einen respektvollen Umgang mit den Dingos an den Tag legen. Die wilden Hunde der Insel kommen gerne in die Nähe des Menschen. Auf keinen Fall solltest du die Tiere füttern. Die sollen nicht abhängig vom Menschen werden und weiterhin in der Natur jagen. Dafür ist ein Abstand zum Menschen notwendig.
Hammerstone Sandblow
Die gigantische Sanddüne Hammerstone Sandblow befindet sich direkt vor dem Lake Wabby. Auf ihr wanderst du ganz automatisch entlang, wenn du hinter dem Regenwald den Lake Wabby passierst und Richtung Meer läufst. Beachte, dass der Sand zur Mittagszeit ziemlich heiß werden kann. Also zieh lieber festes Schuhwerk an und plane eine kleine Sandkastenentleerung deiner Schuhe im Anschluss.
75-Mile-Beach
Auch der 75-Mile-Beach ist vom Lake Wabby nicht weit entfernt. Auf dem extrem langen Strand fahren die Ausflugsbusse entlang. Außerdem findet du entlang des 75-Mile-Beach viele Campingplätze.
Schwimmen im Lake McKenzie
Neben dem Lake Wabby ist der McKenzie der bekannteste See der Insel. Er ist nur ein weiterer von 200 Süßwasserseen auf Fraser Island, aber wahrscheinlich der farbenprächtigste überhaupt. Das Wasser ist türkis bis dunkelblau, der Sandstrand komplett weiß. So einen schönen See habe ich noch nie zuvor gesehen. Als ich am Lake McKenzie ins kalte Wasser gerannt bin, war ich mir einige Zeit lang nicht sicher, ob es wirklich ein See ist. Das Wasser ist einfach extrem klar. Am Ufer des Lake McKenzie gibt es eine gute Infrastruktur mit Campingplätzen, Rastplätzen und Toiletten.
Eli Creek
Der Eli Creek ist ein kleiner Süßwasserbach. Er ist etwa fünf Kilometer lang und dicht bewachsen. An ihm kann man spazieren oder einfach mal die Füße ins kühle Nass packen. Genauso wie der Lake McKenzie ist der kleine Fluss extrem klar. Im Westen von Fraser Island mündet er in den Pazifik.
Maheno Wreck
Auch etwas Geschichte hat Fraser Island zu bieten. In den Jahren von 1905 und 1935 war die SS Maheno ein Schiff der neuseeländischen Marine. 1935 geriet es in einen Zyklon und sank. Wenig später wurde es an der Küste von Fraser Island angespielt. Seitdem liegt das alte Schiffswrack am 75-Mile-Beach auf Grund und verrottet vor den Augen neugieriger Reisender.
Buckelwale vor Hervey Bay
Mein absolutes Highlight der Reise nach Queensland und nach Fraser Island war die Beobachtung der Buckelwale in der Hervey Bay. Über die Walbeobachtung habe ich bereits in diesem Beitrag ganz ausführlich berichtet.
Das wichtigste kurz nochmal: Ich war mit der Quick Cat II unterwegs, die am Steg des Kingfisher Bay Ressorts ablegt. Die beste Zeit für die Buckelwale ist zwischen Mai und November
Das musst du für einen Trip nach Fraser Island unbedingt wissen
Autofahren auf Fraser Island
– Auf der größten Sandinsel der Welt wirst du Straßen vergeblich suchen. Fahre daher besonders vorsichtig. Schlaglöcher am 75-Mile-Beach oder fiese Wurzeln im Wald können dein Auto beschädigen.
– Ausschließlich Autos mit Allradantrieb sind auf Fraser Island erlaubt. Und selbst die bleiben permanent stecken.
– Reduziere auf Fraser Island deinen Reifendruck. So erhöhst du die Auflagefläche deiner Räder und die Wahrscheinlichkeit sich festzufahren sinkt.
– Benzin ist auf der Insel ziemlich teuer. Sieh zu, dass du mit einem vollen Tank anreist.
– Für das Befahren der Insel mit dem eigenen Auto oder einem Mietwagen musst du eine Erlaubnis erwerben. Diese brauchst du vor der Überfahrt. Mehr Infos dazu findest du hier.
Anreise nach Fraser Island
– Fähren verkehren nach Fraser Island zwischen River Heads und Wanggoolba Creek (Fraser) bzw. Kingfisher Bay (Fraser) sowie zwischen Inskip Point und Hook Point (Fraser). Infos zu den Abfahrtzeiten und Preisen findest du hier.
Camping auf Fraser Island
– Für das Campen in einem der 45 Campingbereiche brauchst du ebenfalls eine Erlaubnis. Diese brauchst du schon vor dem Errichten deines Camps. Infos zu den Campingplätzen und Preisen findest du hier.
– Halte stets ausreichend Abstand zu den Dingos und füttere die Tiere nicht. Für Familien mit kleinen Kindern gibt es Rast- und Campingplätze, die umzäunt sind.
– Denke stets an Ebbe und Flut und plane beim Camping am Meer ausreichend Abstand zum Meer ein.
– Es gibt in Queensland bessere Orte als Fraser Island, um im Meer zu baden. Erkundige dich bitte vor Ort, ob und wo das möglich ist. Denn an einigen Stränden gibt es starke Strömungen, je nach Jahreszeit auch Quallen oder Haie. Besser sind die Süßwasserseen der Insel für eine Abkühlung.
Meine liebsten Bilde von Fraser Island
Offenlegung: Ich wurde nach Queensland (Australien) von Queensland Tourism eingeladen und reiste in 8 Tagen von Brisbane nach Cairns. Die CO2-Emissionen für meine An- und Abreise habe ich zu mehr als 100% mit Atmosfair kompensiert.
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25. Januar 2020, 13:18