Eine Aktion von „Hamburger mit Herz e.V.“ und ihr Happy End

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12 Dez

Eine Aktion von „Hamburger mit Herz e.V.“ und ihr Happy End

12. Dezember 2014

von Holger Rindfrey
 

Nzinga aus Trinidad

Am 16. Oktober schrieb meine Freundin Ulla Keienburg einen Aufruf an ihre Freunde auf Facebook, in einer ganz besonders dringlichen Angelegenheit zu helfen:hamburg_mit_herz1
Die Zwickmühle dabei ist die Dringlichkeit die diese Aktion erforderte.
Nzinga konnte nicht mehr Monate warten!
Ein Arzt in Hamburg, der diese schwere Operation durchführen kann, war relativ schnell gefunden. Jedoch mussten nun die nicht unerheblichen Kosten für Flüge, Operation und Nachbehandlung von ca. 25.000 Euro zusammengebracht werden. Und das in einer Rekordzeit, denn der Termin für den Eingriff war geplant am 26. November 2014!
 

Aktion bei betterplace.org

 
Die Aktion wurde bei betterplace.org eingestellt und auf Facebook durch sehr viele Menschen geteilt.
Auch ich habe es auf meiner privaten Seite als auch auf meiner Facebook Seite und bei einigen Hilfsorganisationen geteilt, getwittert, was eben heutzutage so geht durch die sozialen Netzwerke. Viele meiner Freunde haben es weiter geteilt, wofür ich sehr dankbar bin.
Des Weiteren wurden auch vor Ort in Trinidad zahlreiche Maßnahmen durchgeführt um Spenden zu sammeln, wie Benefizkonzerte, etc. Gemeinsam erreichten wir, wie Menschen die nicht so computeraffin sind, (auch aus dem Ausland) an der Aktion teilnehmen konnten. Es gab einen Überweisungsservice von betterplace.org, der auch mit Ullas Hilfe – wenn notwendig – unterstützt wurde. Denn: Füllt heute mal Auslandsüberweisung aus!
Ältere Menschen sind damit schlichtweg überfordert und geben schnell auf. Also muss man hierfür geeignete Formulare oder Unterstützung schaffen.
 

Was ist ein OLch?

Weiterhin gab es von Hamburger mit Herz e.V. die Aktion „OLch“ was für „One Less Challenge“ steht. Die Aktion bedeutet: Verzichte an einem Tag auf etwas, was Du gerade nicht unbedingt brauchst, wie einen Latte Macchiato im Café, ein Abendessen im Restaurant, etc. und spende dieses Geld für die One Less Challenge.
Wenn man sich überlegt, wie wenig Zeit das ist und was hinter den Kulissen alles für Gespräche mit Organisationen, Stiftungen, Airlines, Förderern, aber auch wegen Visa, etc. geführt werden mussten – und das nebenbei, neben einem Job, der Ulla oftmals auch rund um die Welt bringt. Das ist oftmals zu viel für einen Menschen!
Ich habe versucht meinen Teil dazu beizutragen, durch persönliche Spende und meine Kontakte. Ich habe versucht die Tickets gesponsert zu bekommen, was leider nicht gelang. Condor und Star Alliance konnte leider nichts für uns tun. Aber einen Versuch war es wert!
 

Was ist dann passiert?

Es war wie in einem Krimi, ich hatte jeden Tag mehrmals Gänsehaut, wenn ich auf den Bildschirm schaute und die Aktion bei betterplace verfolgte oder Ulla neue Infos über Spenden gab. Was so unschaffbar aussah, wurde von mal zu mal mehr Wirklichkeit!
Wisst ihr wie das ist, wenn man ein Stück daran teilhaben kann, wenn eine solche Aktion zum Erfolg führt und man einem Menschen ein Leben schenken kann?
Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut!
Nachdem klar war, dass die Kosten für Flüge und OP gedeckt sind, konnte Nzinga mit Ihrer Mutter nach Hamburg fliegen. Hoffentlich geht alles gut mit der OP.
Es stellten sich leider weitere Komplikationen dar, die die Operation erschwerten.
Man fiebert mit, bangt – Ulla musste in dieser Zeit oftmals mit Ihrer Kraft am Ende gewesen sein!
 

Die Operation

Die Operation fand planmäßig in Hamburg bei Professor Dr. Jürgen Bruns und seinem Team statt. Für diesen Tag hatten Sie keine andere OP angesetzt, um sich voll und ganz dem komplizierten Eingriff widmen zu können.
11 Stunden Narkose und OP!
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Zitat von Ulla:
„zum Mitschreiben, Mitfreuen, Mitfühlen, Mitjubeln! Nzingas Bein ist gerettet. Als sie nach 11 Stunden Narkose und OP im Aufwachraum der Intensivstation die Augen öffnete, war ihre erste Frage: “Ist mein Bein noch dran?” JA! Es ist noch dran, und die Tumorendoprothese ist implantiert.
Noch nie habe sie jemanden erlebt, die sich SO freue und SO dankbar sei, hat uns die Intensivschwester erzählt. 12 Stunden später wurde sie schon wieder auf die Station verlegt. Was für eine starke, junge Frau! DANKE an Prof. Dr. Jürgen Bruns und sein Team vom Agaplesion für diese immense Leistung unter diesen unerwartet schwierigsten Bedingungen und unter diesem immensen Druck. DANKE! DANKE! DANKE! auch allen, die – wie auch immer – beigestanden, mitgefiebert, gewartet, gebetet, gehofft, gebibbert haben.“
 
Ich kann nur sagen: Wow! und Danke Ulla, für alles was Du bewegt hast um Nzinga zu helfen!
Ulla hat hier unglaubliches geleistet!
Wenn ich jemanden für das Bundesverdienstkreuz vorschlagen sollte, sie wäre für mich die richtige Kandidatin und ist mir darin ein Vorbild.
Das war mein kleiner Beitrag, (nicht nur) zu Weihnachten etwas Gutes zu tun und es fühlt sich verdammt gut an!
Wenn ihr noch spenden könnt, es fehlen immer noch rund 900 Euro!
Also einmal OLchen und spenden…
Ich danke euch!
___
Dieser Gastbeitrag von Holger ist ein Teil des Funkloch Adventskalenders 2015, bei dem Reisende über “Gutes tun” berichten.
Eine Übersicht aller Adventskalender-Beiträge findet ihr hier.
holgerHolger ist nahe der magischen Grenze von 50 Jahren, hat seinen gut bezahlten Job in Deutschland aufgegeben und ist seit einiger Zeit auf der Reise durch die Welt. Wenn ihr seine Reisen mitverfolgen wollt, so sollet ihr mal auf seinem Blog MIDLIFEREISE vorbeischauen. Was Holger und ich gemeinsam haben? Wir lieben dieses Zitat:
“Life is short, break the rules, forgive quickly, kiss slowly, love truly, laugh uncontrollably, and never regret anything that made you smile. Twenty years from now you will be more disappointed by the things you didn’t do than by the ones you did. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.” –  (Mark Twain)
 

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Steven Hille

Steven ist der Autor des nachhaltigen Reiseblogs Funkloch. Irgendwann dachte er sich, dass er nur noch Projekte realisieren sollte, die einen guten Nutzen haben. Aus dieser Idee heraus sammelte er Spenden für ein Tigerbaby, unterstützte ein nationales Bienenprojekt, baute einen Brunnen in Uganda und gründete mit Freunden die NGO WeWater, die sich für sauberes Trinkwasser einsetzt.

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