Douglas Tompkins – Multimillionär, Visionär und Weltenbummler
Kennt ihr Douglas Tompkins? Kennt ihr den Mann, der durch den Himalaya reiste während in seinem eigenen Unternehmen knallharte Verhandlungen geführt wurden? Kennt ihr seine Geschichte, die des millionenschweren Aussteigers?
Sie beginnt Ende der 60er Jahre. Doug hat gerade die Geschäftsführung von The North Face abgegeben und reist mit seiner damaligen Frau Susie durch Kalifornien. The North Face hatte er wegen seiner Liebe zu den Bergen gegründet und aus Liebe zur Freiheit wieder verlassen. Also reiste er durch die USA und verkaufte seine selbstgemachten Kleider. Ganz ohne Termindruck, ohne zähe Abstimmungen und ohne stickige Büroluft. Er brauchte die Nähe zur Natur und genoss den Freiraum.
Der Verkauf seiner Klamotten muss ziemlich erfolgreich gewesen sein, denn wenige Zeit später wird in San Francisco, dem Zentrum der Hippiebewegung, die Marke „Esprit“ gegründet. Jene Marke deren Wortherkunft aus dem französischen stammt und „Geist“ bedeutet. Jene Marke, die in einer Zeit ihren Ursprung hat, in welcher kiffende Kriegsgegner in bunten Klamotten durch das Land reisten und sich ausschließlich von Liebe und LSD ernährten. Eine Marke, die bis heute erfolgreich ist, mehrere Tausend Mitarbeiter hat und Milliarden Umsätze generiert.
Daran, dass Geld alleine nicht glücklich macht, erinnerte sich Tompkins 20 Jahre später. Er hatte die ewige Profitgier satt und wollte keine T-Shirts mehr produzieren, die unter katastrophalen klimatischen Bedingungen um die halbe Welt geschippert werden. Also tauschte er 1990 seine Unternehmensanteile gegen ein Millionenvermögen.
Mit diesem Geld lebt er bis heute seinen Traum von einer besseren Welt. Er spielt im großen Stil Monopoly und erwirbt in Chile ein Stück Land nach dem anderen. Doug baut sich seine Welt, so wie sie ihm gefällt. Wie sie sein sollte. So denken auch die chilenischen Einwohner. Doug arbeitet mit Naturschützern, Förstern und Farmern aus den dortigen Regionen zusammen gegen die Industrialisierung. Er kämpft gegen den Ausbau von Schnellstraßen, setzt sich für den Anbau von Bioprodukten ein und gestaltet die Natur mit Hilfe von Landschaftsarchitekten nachhaltig um.
Ganz nach dem Motto „Früher war alles besser!“ schimpft er über die Folgen der Industrialisierung und will die Agrarwirtschaft wiederbeleben.
Nicht grundlos gilt er als Unterstützer der Ein-Kind-Politik, denn die Weltbevölkerung kann durch eine reine Agrarwirtschaft nicht mehr ernährt werden.
Inzwischen gehören ihm über eine Million Hektar Land. Das ist eine Fläche, die etwa elf Mal größer ist als Berlin.
Doug Tompkins will die Welt verändern, schreckt vor keinem Hindernis zurück und setzt seine Pläne um.
Auch wenn die finanzielle Dimension bei ihm sicher eine andere ist als bei den meisten von uns, sollte es uns immer wieder vor Augen führen, dass es sich lohnt für etwas zu kämpfen und für seinen persönlichen Traum zu leben. Ein Hoch auf Douglas Tompkins!
Stefan
15. April 2013, 12:13sehr inspirierender tüp!
auch sehr interessant ist der dokufilm dazu. passt wunderbar zu deinem beitrag! da kommt hopkins auch zu wort:
http://youtu.be/C52vyEKnDeM
Steven
15. April 2013, 13:30Diese Doku kannte ich noch gar nicht! In den öffentlich-rechtlichen sind in den letzten Jahren viele Dokus, wie „Gringo in Grüner Mission“, „Dschungelkönig“ oder „Paradiesmacher“ erschienen. Bei Gelegenheit muss man sich einige wirklich mal ansehen!
Hegel
21. Juni 2014, 11:47Hallo Stefan,
hoffe das MAil kommt zu Dir.
Versuche schon seit einiger Zeit, ohne Erfolg, Kontakt zu Herrn Tompkins aufzunehmen.
Würde gerne mit meinem Fachwissen seine Projekte unterstützen, reise evtl. Ende des Jahres nach Chile – in was für einer Gegend hält er sich auf?
Vielleicht kannst Du mir weiterhelfen.
Sohn der Boii
Steven
22. Juni 2014, 18:46Hi, das weiß ich leider nicht. Bei der Recherche zu diesem Artikel hatte ich lediglich Kontakt zu einem Redakteur, der sich gut mit der Thematik auskennt – aber nicht zu Tompkins selbst. Good luck!