Das Beste kommt zum Schluss. | Thailand #asientrip
Nicht jeder Tag deiner Reise kann der Beste werden und nicht an jedem Tag wird etwas aufregendes, einzigartiges oder gar faszinierendes geschehen. Ganz besonders nicht, wenn wir uns die allergrößte Mühe dabei geben. Denn die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben und so werden vermutlich die schönsten Dinge im Leben, oder gar auf einer Reise, ganz unerwartet vor dir stehen.
Wir hatten gleich morgens die erste Fähre nehmen wollen und waren dementsprechend zeitig aufgestanden. Was folgte, war ein 14-stündiger Fahrweg per Taxi, Fähre, Bus und Minibus. Um Geld zu sparen und so richtig spontan backzupacken hatten wir keine Fahrt über einen Reiseveranstalter gebucht, sondern starteten auf eigene Faust in den Tag. Und hätte die doofe Fährengesellschaft die richtigen Abfahrtszeiten online gestellt, dann hätte das auch alles ganz wunderbar geklappt. Hat sie aber nicht. Also verbrachten wir einige Zeit in einem Café am Hafen.
Als wir vier Stunden später in der Fähre saßen begann mein Alptraum. Mir war schlecht. So richtig kotzübel. Von jetzt auf gleich. Ich hatte Hunger und war zugleich satt. Schweißperlen liefen mir die kalte Stirn hinunter, meine Hände waren taub und kraftlos. Ich war müde und konnte dennoch nicht einschlafen.
Das Boot schwankte währenddessen von Welle zu Welle, schaukelte unaufhörlich und stellte meinen Magen so richtig auf den Kopf. Ich war gefangen in einem endlosen Karussell aus dem ich nicht aussteigen konnte. Auf wunderbare Art und Weise überstand ich die Tortur ohne einen Toilettenbesuch.
Ich war froh, dass wir das wankende Schiff verlassen hatten. Doch die anschließenden Fahrten mit Bus und Minibus wurde nicht besser. Die Unebenheiten der Straßen und der Bleifuß des Fahrers sorgten dafür, dass der Bus pausenlos wippte. Mein Magen krempelte sich komplett um und reagierte mit einem furchtbaren stechen, das mit der Zeit immer schlimmer wurde. Jeden der Stopps nutze ich für einen raschen Gang zur Toilette. Mir war schwarz vor Augen und die kleinsten Geräusche ließen die Zahl der Stresshormone in meinem Blut rasant ansteigen. Ich fühlte mich leer, komplett lustlos und allem gegenüber desinteressiert. Ich war seekrank.
Gegen 21 Uhr erreichten wir unser wunderschönes Resort auf der Insel Ko Lanta. Während Jens und Kristina zur Strandbar und zum Meer gingen, legte ich mich direkt ins Bett. Die schlimmste Nacht der letzten zehn Jahre sollte folgen. Für jemanden wie mich, dessen größte gesundheitliche Beschwerden sonst Schnupfen und Mückenstiche sind, war das echt hart.
Auch den folgenden Tag verbrachte ich fast ausschließlich bei Wasser und Brot im Bett. Erst am Abend traute ich mich aus den Federn. Wir gingen zum Strand, ich trank einen Bananenshake und plötzlich offenbarte sich uns der schönste und farbenprächtigste Sonnenuntergang, den ich je sehen durfte.
19:38 Uhr
19:45 Uhr
19:54 Uhr
19:55 Uhr
19:58 Uhr
Vergessen waren nun die Anreise und letzte Nacht, denn der Himmel hatte uns sein größtes Meisterwerk gezeigt.
Frisch gebloggt am 31.10.2013 um 13:36 Uhr deutscher Zeit.
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Dieser Artikel nimmt an der Blogparade „Die schönsten Strände Südostasiens“ teil.
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