Costa Rica zwischen Leguanen und heißen Quellen
Ehrlich gesagt hatte ich schon wieder ganz vergessen, dass Edward uns eine Überraschung angekündigt hatte, als er den Wagen stoppt. Daher machte ich mir im Gegensatz zu meinen Mitfahrern auch keine Gedanken was uns erwarten würde und war gedanklich noch auf der Hängebrücke der letzten Nacht.
Hier auch nochmal ein Bild der Hängebrücke am Tage
Auf dem Parkplatz des Restaurants Las Iguanas steigen wir aus und gehen wenige Meter in Richtung des Flusses Rio San Carlos. Am Restaurantnamen und den Verzierungen erahne ich, was wir gleich entdecken würden: Iguanas, zu Deutsch: Leguane.
Leguane am Rio San Carlos
Genauso versteinert wie die Echsen stehe ich einige Sekunden da und genieße den Anblick der beweglosen roten Leguane, ehe eines der Männchen mit langsamen Schritten auf mich zukommt. Da die Tiere hier vom Restaurant, vermutlich um Touristen anzulocken, gefüttert werden, sind sie nicht sehr scheu und habe keine Probleme mit menschlicher Nähe. Zu Nah will ich dem Tieren dann aber auch nicht kommen und gehe ein paar Schritte zurück. Sie sind zwar Vegetarier, haben aber kleine und spitze Zähnchen und können ziemlich beeindruckend fauchen. Bis zu 2 m lang und 10 kg schwer können die Tiere werden. Ich mache mir auf der Brücke, die über den Rio San Carlos führt, einige Gedanken, ob es in Ordnung ist die Tiere derart an den Menschen zu gewöhnen und komme zu dem Entschluss, dass es so wohl besser ist als sie in einen Zoo zu stecken. Außerdem sind die Tiere wohl auch froh, dass sie im Tausch gegen ein paar Bilder am Tag nicht im Tochkopf der Dorfbewohner landen.
La Fortuna, die Stadt am Fuße des Vulkan Arenal
Gedankenversunken steige ich wieder in unseren Wagen und winke einem der Leguane, den ich wegen seines frechen Auftretens heimlich Leo nannte, noch mal zu. Unsere Fahrt führt uns in die Stadt La Fortuna. Sie ist für Touristen in Costa Rica das Tor zum 1633 Meter hohen Vulkan Arenal. Ab 60 US Dollar kann man hier die Vulkane Arenal und Cerro Chato in einer 12-stündigen Tagestour zu Fuß oder mit dem Pferd besuchen und dabei die artenreiche Natur Costa Ricas bestaunen. Eine kürzere Tour, die nur zum Vulkan Arenal führt, kann ab 33 US Dollar gebucht werden. Chale, der mir Informationen zu den Tourangeboten gibt, kommt selbst nicht aus dem Staunen heraus. Ich frage mich wie lange er diesen Job schon macht und wie er es schafft noch immer so begeistert zu sein. Ich lasse mich infizieren und bin selbst ganz aufgeregt, wenn er auf seine abgenutzte Bilderwand zeigt und mir klar macht welche Tiere ich in der Natur sehen würde. Natürlich wären da der Tukan, aber auch Brüllaffen, Totenkopfaffen und Klammeraffen, Faultiere und Frösche.
Unser Ecohotel Las Colinas liegt nur wenige Gehminuten vom Zentrum Las Fortunas entfernt. Hier verstaue ich hastig mein Gepäck und nehme eine Dusche, ehe mich der weitere Verlauf unserer Tour zu den Hot Springs (den heißen Quellen) bringt.
Hot Springs im Tabacon Resort & Spa
Die heißen Quellen haben in der Region um den Vulkan einige Wellnesstempel entstehen lassen. Unser Weg führt uns in das bekannteste Thermalbad, das Tabacon Resort & Spa, das in der Nähe zum Eingang des Nationalparks liegt. Das heiße Wasser fließt hier durch künstlich geschaffene Becken in Richtung Tal, weswegen kaum Pumpenleistung benötigt wird.
Das Wasser hat hier Temperaturen zwischen 30 und 50 Grad Celsius und ist zu meiner Überraschung nicht salzig.
Die üppigen Preise für das Thermalbad liegen für den Tagesbesuch inklusive Mittagessen bei 85 US Dollar sowie bei 70 US Dollar für den Nachtbesuch zwischen 18 und 22 Uhr inklusive Abendessen.
Ich nehme in diversen Becken ein Bad, verweile lange Zeit unter dem Wasserfall an dem ich vier Japaner traf und lege mich dann auf eine Liege und … schlafe ein.
Als ich nach einer Stunde wieder aufwache ist es bereits dunkel. Diverse kleine Lampen beleuchten das kleine Pflanzenparadies mit den dampfenden Wärmebecken.
Da der Vulkan Arenal seit 1968 wieder aktiv ist und auch während unseres Aufenthalts Rauch aufstieg, sei noch erwähnt, dass sich das Tabacon Resort & Spa in der vom OVICORI (Seismologisches Institut) festgelegten Risikozone 1 befindet.
Live gebloggt am 14. Oktober um 06:02 Uhr. Ein neuer Tag bricht gerade am Fuße des Vulkans an und ich werde gleich zum Frühstück und anschließend wandern gehen.
Rückblick Tag 1: Kanufahren und Nachtwanderung durch den Regenwald
Ich danke Futuropa für die Einladung nach Costa Rica. Eine Woche reise ich durch das Land, auf der Suche nach den besten Abenteuern in der Natur Costa Ricas. Meine Meinung bleibt von der Einladung unvoreingenommen und meine eigene.
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