Wochenendreisen – Warum wir nicht öfter verreisen?!

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1 Feb

Wochenendreisen – Warum wir nicht öfter verreisen?!

1. Februar 2014

14:31 Uhr, ich stehe bei -5° C an der Bushaltestelle. Es ist kalt, der Boden ist gefroren und Berlin liegt noch immer unter der seit zwei Wochen anhaltenden Kälteglocke. Zwei Schulkinder im Grundschulalter laufen an mir vorbei, treten Eisklumpen über den Gehweg und reden über die Zeit, die vor ihnen liegt – denn die Ferienzeit ist angebrochen.
Die ganze Stadt schien mir gestern in großer Aufbruchstimmung. An vielen Stellen sah ich eifrige Familienväter die Skiboxen ihrer Autos beladen, während die Mütter noch fleißig Schokohörnchen, Trinkpäckchen und Kekse für die große Fahrt besorgten.

Ich war gestern ebenfalls in der Reisevorbereitung, denn die travelcloud hat mich über das Wochenende nach Madrid eingeladen. Als Reiseagent soll ich mir die Stadt anschauen und von meinen Erfahrungen berichten. Da habe ich natürlich gleich zugesagt, denn was gibt es schöneres als dem kalten deutschen Winter zu entfliehen?
Und gerade weil gestern in den Geschäften und Straßen so ein wuseliger Tag war, habe ich mir mal wieder die Frage gestellt warum wir das nicht öfter tun. Warum verreisen wir nicht öfter? Weshalb nutzen wir die Tage zwischen Freitag und Montag nicht mal für einen Aufenthalt in einer anderen Stadt oder gar einem anderen Land? Warum sind wir nicht mal so spontan und buchen eines der Lastminute-Schnäppchen, die uns verschiedene Anbieter täglich auswerfen?
„Eine Wochenendreise ist teuer.“
Nein. Das muss nicht sein. Es geht bei einem Kurztrip darum dem Alltag zu entfliehen. Mal eine andere Facette des Lebens zu sehen, in einem anderen Bett aufzuwachen, woanders zu frühstücken und nicht durch das Viertel zu spazieren, das du schon hunderte Male gesehen hast. Eben jenes Viertel in dem du Hinz und Kunz kennst und in dem du schon genau weißt welche Pflastersteine etwas wackelig sind und an welchen Stellen du Acht vor Tretminen geben musst.
So eine Wochenendreise muss nicht teuer sein. Mir persönlich reicht es auch, wenn ich Freunde in anderen Städten besuche. Dort kommst du mit einer Mitfahrgelegenheit günstig hin und wieder zurück. Wohnen kannst du bei deinen Freunden, der Familie oder als Couchsurfer oft kostenlos und auch in einer fremden Stadt gibt es sehenswürdiges, das nicht immer einen riesigen Batzen Geld kostet. Für Flugzeugreisen kannst du via Jetcost gut Preise vergleichen und um der Umwelt nicht zu schaden, kannst du im Anschluss an Atmosfair spenden.
Mein Freund Stefan hat sogar mal ein Wochenende in Schweden verbracht, für das er nicht einmal 100 Euro ausgegeben hat. Also, es geht doch!

„Für eine Wochenendreise habe ich keine Zeit.“
Oft arbeiten wir Dinge am Wochenende auf, die wir in der Woche nicht geschafft haben. Wir treffen Freunde, gehen Lebensmittel einkaufen oder bringen unsere Wohnungen auf Vordermann.
Doch mit einer Wochenendreise verläuft es nicht wie mit einem langen Sommerurlaub. Du musst dir keine Gedanken darum machen bei welchem Freund oder Nachbarn du dein Auto deponierst, musst keine Zeitungen abbestellen oder jemanden zum Blumen gießen engagieren. Du bist ja nur für ein paar Tage weg. Somit braucht so ein Kurztrip bis auf die Buchung von Anreise und Unterkunft vergleichsweise wenig Planungszeit.
Am wichtigsten ist es allerdings, dass du dir lange Zeit vorher ein Wochenende auswählst an dem du dich verduften möchtest. Nur so kannst du Terminüberschneidungen vermeiden und kostengünstig buchen. Und nur so schaffst du es den inneren Schweinehund zu überwinden und deinen Kurztrip nicht weiter aufzuschieben.

„Ich spare meinen Urlaub lieber für einen langen Sommerurlaub.“
Die Statistiken zeigen, dass wir lieber Urlaubstage und Geld für einen langen Sommerurlaub sparen. Natürlich stimmt es, dass besonders lange Urlaube eine gute Erholung bringen. Aber auch eine Wochenendreise kann dich gut regenerieren, obwohl sie dir sicher keine Tiefenerholung bringen wird.
Denn deine Wochenendreise wird deine Einstellung zum Leben aufpäppeln. Sie wird dir ein paar weitere schöne Ecken in deinem Land oder anderen Ländern zeigen und dich davon überzeugen, dass das Leben lebenswert ist. Es hängt nur immer davon ab was du daraus machst.
Also lebe dein Leben und lebe deine Träume.

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Steven Hille

Steven ist der Autor des nachhaltigen Reiseblogs Funkloch. Irgendwann dachte er sich, dass er nur noch Projekte realisieren sollte, die einen guten Nutzen haben. Aus dieser Idee heraus sammelte er Spenden für ein Tigerbaby, unterstützte ein nationales Bienenprojekt, baute einen Brunnen in Uganda und gründete mit Freunden die NGO WeWater, die sich für sauberes Trinkwasser einsetzt.

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