Willkommen bei den Nerds!: barcamp Hamburg 2012 | #bchh12
Was für eine tolle Begrüßung beim barcamp in Hamburg. Klingt erst mal abschreckend, hat aber seine Berechtigung. So ist es eben, wenn sich ein Teil der Netzgemeinde trifft, um über die verschiedensten Themen zu debattieren.
Anders als bei anderen Konferenzen geht hier jeder locker flockig auf einander zu. Man tauscht sich aus, plaudert oder albert einfach nur rum. Alles in einem sehr lockeren Onlinestil. So kamen wir beim üppigen Frühstück gleich ins Gespräch und konnten uns auf den Tag einstimmen.
Kurz vor 11 Uhr hatte dann endlich die kurze Vorstellung der Sessions begonnen. Mein Fazit: Viel zu viele spannende Themen, so dass die Entscheidung echt schwer fiel. In meinem Notizbuch, für das ich neben all den ganzen iPad´s und sonstigen Tablet-Computern ordentlich belächelt wurde, vermerkte ich neun interessante Sessions auf meiner Shortlist. Daher folgte danach die Qual der Wahl.
Das Schöne an so einem barcamp ist meiner Meinung nach, dass sich jeder Teilnehmer sein eigenes individuelles Programm zusammenstellen kann. Es lässt sich wunderbar mit Twitter vergleichen. Durch das Folgen verschiedener Accounts stellst du dir dein eigenes Informationsnetzwerk zusammen. So auch beim barcamp!
Und wenn einem mal keine der anstehenden Sessions interessiert, werden draußen beim gemütlichen Kaffee aktuelle Projekte oder sonst was besprochen.
Los ging´s bei mir mit @WalterMK und Mutter Natur´s Secret Social Code. Es war eine sehr trockene, aber auch zugleich spannende Session zum Thema Verhaltensmuster. Oder wusstet ihr, dass 90% unseres Handelns vom Unterbewusstsein gesteuert wird? Sehr interessant, vor allem wenn man bedenkt, dass nur 30% aller Kaufentscheidungen geplant erfolgen.
Außerdem erklärte er an einigen Beispielen, dass eine maximale Gruppengröße bei sieben Personen liegt. Sobald diese Grenze überschritten ist, teilt sie sich in zwei Lager.
Als nächstes folgte in meinem Sessionplan @eResult_AW mit der Auswertung von emotionaler Aktivierung. eResult biete eine Reihe von Tools zur Messung und Verbesserung von Nutzererlebnissen an. Mit im Gepäck hatten sie ein kleines Gadget, das über den Hautleitwert und die Temperatur die jeweiligen Emotionen des Probanden misst. Damit können u.a. besondere Aktivierungspotentiale beim Absurfen einer Website gemessen werden. Die Auswertung erfolgt über den mühsamen Vergleich von Messdaten, Website- und Mimikaufzeichnung.
Irgendjemand kam im Rahmen der Session auf die Idee den Clip „Press the button to add drama“ zu schauen und dabei die Werte zu messen. Da ich der einzige in der Session (und bei den Aufrufzahlen scheinbar auch weltweit) war, der das Viral nicht kannte, wurden die Werte bei mir gemessen. Das Ergebnis: Mit der Länge des Films – steigende emotionale Spannung. Test bestanden.
Danach: Mittagspause. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wir den ganzen Tag nur gesessen und gegessen haben…
Anschließend war ich um 13 Uhr bei @kixka / @Profilagentin und sie sprach über digitale Identitätsstrukturen. Die ganze Session war sowohl super unterhaltsam als auch voller wertvoller Informationen. Von der Social Web Leiter über Selbstwahrnehmung vs. Fremdwahrnehmung und Social Hero vs. Offline Nerd bis hin zur Nielsen 90-9-1 Pyramide und Barney Stinson war so ziemlich alles enthalten.
Einziger kleiner Haken war der etwas verwirrende Titel der Session, der vermuten ließ, dass es sich um das Netzwerk about.me handle.
Die wohl diskussionsreichste Session erlebte ich im Anschluss. Es ging um Marken, die laut @hadege nichts auf Facebook zu suchen hätten. Er formulierte, obwohl er als Digital Consultant tätig ist, sehr provokante Thesen, wie z.B. „Marken mit schlechten Produkten gehören nicht auf Facebook“. Genau diese Thesen führten zu einer intensiven Diskussion zwischen den Teilnehmern, die durchaus lehrreich war. Denn dort, wo Reibung statt findet, bewegt sich etwas!
Abschließend besuchte ich die Session vom @OliverBerger von @Bricktopia, der darüber sprach, wie LEGO on- und offline Millionen, wenn nicht sogar Milliarden von Menschen fasziniert. Anfangs vermutete ich, dass es eher um On- und Offlinekommunikation geht. Sofort fielen mir zwei tolle und aktuelle Beispiele ein: 1. Der Strato-Sprung von LEGO sowie 2. die sexy LEGO ads for adults.
Dabei lag der Kern der Session eher in LEGO, dem unendlichen und kreativen Spielzeug für Groß und Klein.
Wer hätte gedacht, dass jeder Mensch durchschnittlich 62 LEGO-Steine besitzt? Oder, dass LEGO jährlich eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaftet? Und dass LEGO weltweit Deals mit dem Zoll geschlossen hat, um den Verkauf und Versand von Plagiaten zu verhindern? Oder wusstet ihr, dass man mit nur vier „Doppelvierer-Steinen“ schon knapp 120.000 Kombinationsmöglichkeiten hat? Lauter spannende Fakten präsentierte Oliver im Sekundentakt und verbreitete seine Faszination über den Bausteinriesen so sehr, dass ich spontan am Abend in den Hamburger Innenstadt aufbrach und zwei LEGO-Figuren kaufte. Hier mein Double.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das #bchh12 neben den ganzen Learnings sehr großen Spaß gemacht hat. Es war erstklassig organisiert und wurde durch die zahlreichen Sponsoren erst möglich gemacht. Vielen Dank dafür!
Hier noch ein Paar von euren Tweets der Un-Konferenz:
Schönste Begrüßung heute morgen: Willkommen bei den Nerds @ #bchh12!
— Steven Hille (@funkloch_me) November 3, 2012
Schnarchen ist auch atmen. ;-)) #bchh12
— Finn (@f_reddi) November 3, 2012
Durchschnittliche Interaktionsrate: 1,75% #fb #edgerank #Session #bchh12
— Christine Enterlein (@ChristineEnt) November 3, 2012
Vielen Dank für euer Lächeln und die rege Beteilgung während der #LEGO Session beim #bchh12! pic.twitter.com/aS70jwJy
— Bricktopia (@Bricktopia) November 4, 2012
Barcamp-Nachwirkungen: War im Edeka. Verließ ihn entsetzt, dass die Praktikanten nicht singend durch den Laden hüpfen. #bchh12 cc @Jormason
— Caro Beese (@carobeese) November 6, 2012
Hui, trotz "Freßcamp" #bchh12 nur noch 800 Gramm über dem Optimalgewicht.
— Torsten Maue (@tmmd) November 5, 2012
Weitere Infos/Präsentationen/Facts/Links:
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