Tourism Malaysia, wir müssen reden! | Malaysia #asientrip
Liebes Tourism Malaysia,
deine Menschen und dein Land haben uns verzaubert. Es ist so vielschichtig wie nicht viele Länder Südostasiens. Von Süden her starteten wir von Singapore und bereisten Malacca, Kluang, Mersing, die Insel Besar, Kuala Lumpur, Gopeng, Georgetown sowie die Insel Langkawi. Um es kurz zu machen: Es hat uns fast überall exzellent gefallen. Wir fühlten uns geborgen und willkommen. Wir waren an deinen herrlichsten Stränden, im Dschungel sowie in Kultur- und Millionenstädten zu Gast. Es war eine tolle Zeit. Doch eines hat uns neben den sonst so freundlichen und hilfsbereiten Menschen nicht gefallen und das bist leider du selbst, liebes Tourism Malaysia.
Nicht, dass du zu viele Menschen ins Land karren würdest oder zu wenige Informationensstellen oder Reisebüros hättest, nein, nein. Das ist alles wunderbar, daran liegt es nicht. Es liegt eher an der Qualität deiner Hilfe. Und zwar in dem Moment, in dem sie explizit für eine Sache benötigt wird.
Bevor wir zu dir kamen, hatten wir vom Endau Rompin gelesen. Deinem riesigen Nationalpark, durch den wir eine geführte Tour mit Dschungelübernachtung machen wollten. Die Seite journeymalaysia.com hatte uns darauf gebracht, die zu jeder Zeit viele wertvolle Informationen für uns bereit stellte. Dafür ein herzliches Danke.
Da wir in den vergangenen Tagen bei dir gelernt hatten lieber offline, also von Mensch zu Mensch zu buchen, gingen wir in ein Reisebüro und fragten nach einem Trip in den Regenwald, den wir in zwei Tagen beginnen wollten. Die schüchterne Dame, die leider kein Englisch sprach, öffnete auf unser Fragen hin das Browserfenster und googelte nach „Endau Rompin“. Prompt kam sie auf journeymalaysia.com, drehte den Monitor und zeigte uns mit dem Wort „Hier!“ stolz ihre jahrelangen Beratungskünste.
Super, soweit waren wir auch schon gekommen. Leider kollidierte der angebotene Trip terminlich mit einem anderen Aufenthalt. Eigentlich wollten wir nach zähem E-Mail-Verkehr eher eine persönliche Beratung mit anschließender und kurzfristiger Buchung!
Also suchten wir online weiter. Wir fanden die Nummer eines Guides, der Trips ab Kluang organisierte. Super, eine Telefonnummer! Denn auf E-Mails bekamen wir nur in einem von zehn Fällen eine Antwort. Leider.
Da Gespräche von unserem Netzanbieter aus Deutschland ein kleines Vermögen kosten würden, machten wir uns in Malacca auf die Suche nach einer Telefonzelle. Auf dem Weg dorthin kamen wir an deiner größten Touristeninfo der Stadt vorbei. Dein Kollege sprach ein gutes Englisch und wirkte auf den ersten Eindruck kompetent. Wir fragten nach. Als Antwort bekamen wir zu hören, dass öffentliches telefonieren hier ein kleines Problem sei. Man bräuchte, wenn man denn überhaupt eine Telefonzelle finden würde, genug Münzen. Die 1-Riggit Geldscheine (etwa 0,25 €) haben das Münzgeld nahezu wegrationalisiert. Das war aussichtslos. Das Beste sei wohl das Telefon im Hostel zu benutzen, sagte er, etwa fünfzig Zentimeter vor seinem Telefon sitzend.
Mit kleinen Andeutungen und blicken auf sein Telefon fragten wir, ob es nicht eine andere Alternative gäbe? Er verneinte.
Gut, vielleicht hat er einfach nicht das Budget, um Touristen von seinem Apparat telefonieren zu lassen. Also fragten wir nach einem unserer weiteren Reiseziele, der Insel Besar.
„Besar?“ – „Pulau Besar?“, fragte er stirnrunzelnd. Nach kurzer Überlegungszeit gab er uns zu verstehen, dass es diese Insel in Malaysia nicht gibt, denn „besar“ bedeute in seiner Sprache definitiv nichts Gutes… Im Hostel übersetzte ich es. Pulau Besar bedeutet „große Insel“.
Folglich verließen wir die Räumlichkeiten und waren kein Stückchen weiter. Sehr schade.
Wir fuhren zum Busbahnhof, um unsere Bustickets in Richtung Dschungel und Insel Besar zu kaufen, denn beide Ziele lagen in der gleichen Richtung. Dort angekommen suchten wir eine weitere Information. Nach mehrmaligen Fragen fanden wir sie und erreichten sie von der offene Rückseite. Beim Herangehen sahen wir die beiden Mitarbeiterinnen wie sie auf ihre Mobiltelefone mit geöffneter Facebook-App starrten. Wir fragten freundlich um Rat. Ohne auch nur zu uns hoch zu sehen, schüttelte eine der Damen den Kopf, als wir nach einem öffentlichen Telefon fragten. Ihre Facebook Timeline war wahrscheinlich spannender. Also gab ich mir bei der zweiten Frage mehr Mühe. Aber es brachte nichts. Auch meine Frage nach Briefmarken wurde mit einem nichtssagenden Kopfschütteln abgeschmettert. Das machte mich sauer. Es ist kein Problem, wenn man Dinge nicht weiß, die Sprache des Ausländers nicht spricht oder nicht weiter helfen kann. Aber nicht einmal von seinem Telefon hochzuschauen empfand ich als sehr dreist. Zumal es an der Information zu ihrem Job gehört Fragen zu beantworten!
Nun denn, auf deiner Insel Besar sind wir zwei Tage nach diesen Erlebnissen eher zufällig angekommen, da die Buchung via Telefon & Web mal wieder nicht funktionierte. Im Endau Rompin waren wir leider nicht.
Aber es geht auch anders, liebes Tourism Malaysia. Deine Kollegen von riverbug.asia und der Ulu River Lodge in Gopeng machen es vor. Ohne Probleme konnten wir telefonisch die Unterkunft inkl. Verpflegung, Riverrafting und Waterfall-Abseiling buchen. Selbst ein Pick-up nach unserer Busankunft aus Kuala Lumpur war kein Problem und wurde perfekt für uns arrangiert.
Vielleicht setzt ihr euch mal zusammen und könnt von euren gegenseitigen Erfahrungen lernen? Oder du schreibst mir einfach!
Bis bald und sonnige Grüße,
Steven aus Berlin
Eric
25. September 2013, 10:25Lieber Steven,
Ich wollte dir durch meine unfreundliche Art deutlich machen, dass es Zeit für dich ist zurück zu kehren in deine Heimat. Alle Freunde von dir vermissen dich schon sehr und da du es allein nicht sehen wolltest, habe ich diese drastischeren Mittel gewählt, dein Heimweh zu triggern.
Sei mir nicht böse deshalb. Den involvierten Menschen tat es selbst am meisten weh, dich so wütend und traurig erleben zu müssen.
Liebe Grüße
Dein Eri…. äh… Tourism Malaysia 🙂
Steven
25. September 2013, 18:59Du Schlingel! Dann bist du auch verantwortlich für die dicke Regenwolke, die mich seit knapp vier Wochen begleitet?
Mir doch egal! Am liebsten würde ich für immer bleiben! Auch in Malaysia! Doch Samstag geht der Flieger in Richtung Heimat. Umbuchen unmöglich – schon gecheckt!