Nachhaltige Mobilität: Alternativen im urbanen Leben | GREEN TRAVEL NEWS #5
Mobilität war nicht immer gleichbedeutend mit Emissionen: Die ersten Verkehrssysteme der Welt entstanden vor 6500 Jahren auf dem Wasser – emissionsfrei. Zu einer möglichst emissionsfreien Mobilität möchte man in der Zukunft zurückkehren.
In unseren GREEN TRAVEL NEWS beleuchten wir, welche Entwicklungen in Bezug auf das nachhaltige Reisen weltweit stattfinden. Das Format erscheint sowohl auf YouTube als auch hier auf Funkloch. Folge #5 thematisiert die nachhaltige Mobilität in der Stadt. Das Video findest du hier. Diese Ausgabe wird unterstützt von my Boo.
Du möchtest dir lieber durchlesen, welche nachhaltigen Mobilitätsangebote einem die Stadt bietet? Dann bist du hier genau richtig!
Während man auf Dörfern oft noch auf das Auto angewiesen ist, bieten Städte eine richtige Vielfalt an Fortbewegungsmitteln. Städte stehen aber dadurch, dass sie so sehr wachsen, auch vor Herausforderungen. 85 Prozent aller EU-Bürger*innen wohnen in Städten. Sie müssen daher eine zukunftsfähige Mobilität entwickeln, um nicht immer umweltschädlicher zu werden.
Die Rolle des ÖPNV für die Verkehrswende
Etwa ein Fünftel aller deutschen Treibhausgasemissionen stammen aus dem Verkehrssektor, der größte Anteil ist dabei auf den Straßen- und Pkw-Verkehr zurückzuführen. Dass Autofahren Stress bedeutet, Bewegungsmangel verursacht und nicht gerade günstig ist, wissen die meisten von uns. Trotzdem ist für 76 Prozent der Deutschen das Auto im Alltag unverzichtbar.
Zur immer etablierteren Auto-Alternative hat sich der Öffentliche Personennahverkehr entwickelt. Dieser ist unter anderem deshalb nachhaltiger, da man – wenn man ihn denn weiter stärkt – Straßennetze reduzieren kann und so der natürlichen Landschaft bzw. den Fußgängern mehr Raum bieten kann.
2021 betrug die Verkehrsfläche in Deutschland circa 18.100 Quadratkilometer. Damit macht die dafür genutzte Fläche ganze fünf Prozent unserer gesamten Landesfläche aus. Wie kann die Verkehrsfläche reduziert werden? Indem mehr auf den ÖPNV gesetzt wird! Denn: Dadurch spart man Straßen ein und schafft Platz fürs Stadtleben.
Der ÖPNV legt aktuell übrigens einen Imagewechsel hin. Man möchte vermehrt auf alternative Kraftstoffe setzen und peilt eine noch bessere Kopplung an andere Verkehrsmittel an.
Car Sharing als Auto-Lösung der Zukunft
Womit der ÖPNV zukünftig etwa besser harmonieren möchte, sind Car Sharing-Angebote. Doch: Was zeichnet Car Sharing eigentlich als nachhaltige Alternative aus?
Nur eine Stunde wird ein privater Pkw im Schnitt am Tag bewegt – was gleichbedeutend damit ist, dass das Auto die restliche Zeit Platz wegnimmt. Besonders stationsgebundenes Car Sharing ist dagegen natürlich sehr nachhaltig, da die fürs Parken genutzte Fläche effizient komprimiert wird.
Der Einfluss auf Privatpersonen kann dabei enorm sein: Jedes stationsbasierte Car Sharing-Fahrzeug ersetzt theoretisch zwischen vier und zehn Fahrzeuge. Damit besitzen sie das Potenzial, zur Ursache dafür zu werden, dass private Autos abgeschafft werden
Darüber hinaus haben Fahrzeuge aus Car Sharing-Flotten im Direktvergleich meist weniger CO2-Ausstoß als durchschnittlich privat genutzte Autos, da sie oft elektrisch sind. Apropos: Schon gewusst, dass das erste bekannte deutsche Elektroauto bereits 1888 gebaut wurde? Es schaffte etwa 30 Kilometer in 2,5 Stunden. Günstige Ölpreise und höhere Reichweiten ließen in der Folge den Verbrennungsmotor auftrumpfen – bis heute!
E-Autos sind nämlich wieder auf dem Vormarsch, und Norwegen macht es vor: Ab 2025 sollen keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Ob und wann Deutschland wohl so einen Weg geht, bleibt abzuwarten.
Fahrräder: Hoffnungsträger für europäische Städte
Fahrräder waren schon einmal das Verkehrsmittel in deutschen Städten: 1936 fuhren in Städten, die mehr als 100.000 Einwohner hatten, bis zu 61 Prozent der Arbeiter mit dem Fahrrad zur Arbeit – leider wurde es dann vom Auto verdrängt.
Warum das Radfahren nachhaltiger als Autofahren ist, liegt auf der Hand: Fahrräder sind in der Nutzung emissionsfrei, viel platzsparender und insgesamt einfach kaum invasiv in natürliche Abläufe – des Weiteren ist Radfahren auch noch gesund.
Dass in Deutschland ein gewisser Wille da ist, zeigen folgende Zahlen: 2021 gab es in Deutschland 81 Mio. Fahrräder, also so viele wie noch nie zuvor. Zum Vergleich: 2005 waren es noch 67 Mio. Fahrräder. Von den 2021 existierenden Rädern waren 8,5 Mio. E-Bikes. 2013 waren es nur 1,6 Mio., was einem Wachstum von 431 Prozent entspricht.
Zukünftig planen viele europäische Städte, radfreundlicher zu werden, wodurch das alltägliche Umsteigen aufs Rad noch leichter werden sollte. Wohin das führen kann, zeigt auch hier wieder ein skandinavisches Land: In Kopenhagen sind in der Innenstadt mehr Fahrräder als Autos unterwegs – und das bereits seit 2016.
my Boo: Bambusfahrräder, die auch elektrisch fahren
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Fahrradfahren kann nicht ausschließlich ökologisch, sondern auch sozial nachhaltig sein, wie das Unternehmen my Boo zeigt. my Boo ist ein Social Business aus Kiel, das nachhaltige Fahrräder aus Bambus in Kooperation mit einem Projekt in Ghana produziert.
Bambus bietet sich als Material für die Produktion an, da er überdurchschnittlich schnell nachwächst und dabei viel CO2 speichert. Er ist aber auch für die Nutzung praktisch, da er stoßdämpfend wirkt.
my Boo schafft mit seiner Kooperation mit der Asanthi-Region Ghanas, der man die Handarbeit-Optik zu verdanken hat, fair bezahlte und dauerhafte Arbeitsplätze sowie erlösfinanzierte Bildungsprojekte.
Im Jahre 2022 wurden E-Bikes in das Sortiment aufgenommen, wodurch das nachhaltige Konzept dank modernster Technik für alle Alltagssituationen gewappnet wurde. Ganz neu ist das E-Cargobike aus Bambus, also ein E-Bike mit Ladefläche, ebenfalls aus Bambus gefertigt.
Gründer Jonas Stolzke sagt hierzu, er sieht in dem E-Cargobike einen „wesentlichen Faktor hin zur nachhaltigen Mobilitätswende“. Das E-Cargobike enthält eine modulare Transportbox mit 65 cm Ladefläche (optional auch mit Kinderverdeck und Seitentür), einen leistungsstarken E-Motor, einen Akku mit hoher Kapazität und ein innovatives Lenksystem.
Die Kombi macht’s!
Für eine praktische nachhaltige Mobilität in der Stadt kann man festhalten: Die Kombi machts. Ein gutes ÖPNV-Netz kann die beste Grundlage für die Nutzung von Car Sharing-Angeboten und Fahrrädern bieten. Gibt natürlich auch weitere Möglichkeiten des nachhaltigen Fortbewegens wie z.B. das Fahren von E-Scootern, aber wir hoffen, mit den vorgestellten Alternativen für Inspiration gesorgt zu haben.
Wie bewegt ihr euch in der Stadt fort? Wir sind auf Tipps von euch gespannt!
Heinz
16. Januar 2024, 15:33Ich stimme vollkommen zu, dass nachhaltige Mobilität in Städten entscheidend ist. Die Nutzung von ÖPNV bietet nicht nur eine umweltfreundliche Alternative, sondern auch die Möglichkeit, die Fahrtzeit sinnvoll zu nutzen. Ich nutze beispielsweise oft die Zeit in der Bahn, um an meinen Uni-Arbeiten zu schreiben – etwas, das im Auto im Stau unmöglich wäre. Mein gebrauchter Laptop von GreenPanda ist dabei mein ständiger Begleiter. Solche kleinen Alltagsmomente zeigen, wie wertvoll und effizient der öffentliche Verkehr sein kann, und warum wir eine starke Förderung solcher Konzepte brauchen.